Die Diskussion um NVIDIA beherrscht die Finanzmärkte. Droht der Aktie das gleiche Schicksal wie vielen Aktien im Verlauf der Internet-Blase im Jahr 2000 oder ist diesmal alles anders?
Von Claus Vogt
Am Mittwochabend, den 28.8.2024 hat das US-Technologieunternehmen Nvidia seine aktuellen Quartalszahlen geliefert. Im Vorfeld wurde dieser Quartalsbericht in der stets bullishen und zu Übertreibungen neigenden Börsenberichterstattung zu dem wichtigsten Ereignis des Börsenjahres hochstilisiert. Ich beurteile das Geschehen etwas nüchterner und habe Ihnen Ende Februar dieses Jahres die großen Parallelen aufgezeigt, die zwischen dem aktuellen Geschehen rund um die Nvidia-Aktie und der Cisco-Aktie am Höhepunkt der Technologieblase des Jahres 2000 bestehen.
Der am Mittwoch veröffentlichte Quartalsbericht bestätigt meine Beobachtung. Die Handelsaktivitäten mit der Nvidia-Aktie und mehr noch mit Nvidia-Optionen haben zuvor schon manische Ausmaße angenommen. Die Zahlen, die das Unternehmen vorgelegt hat, waren zwar erneut sehr gut. Aber sie waren offenbar nicht mehr gut genug, um die exzessiven Erwartungen des Marktes zu erfüllen, und die Aktie regierte mit einem Kursverlust von 6,4%.
Topformation zeichnet sich ab
Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, hat die Nvidia-Aktie trotz weiterhin sehr guter Zahlen ihr Hoch vom Juni dieses Jahres nicht mehr erreicht. Von diesem Hoch aus war sie zunächst 36% gefallen. Die anschließende Erholung blieb in der Spitze um 7% unter diesem Hoch zurück, und im Moment sind es 16,5%. Jetzt deuten meine Analysen auf den Beginn der nächsten Abwärtswelle hin.
Nvidia, 2023 bis 2024
Trotz hervorragender Quartalszahlen notiert die Aktie 16,5% unter ihrem Höchstkurs, und auf dem Chart entsteht eine Topformation. Quelle: StockCharts.com
Passend zum Ende einer extremen spekulativen Übertreibung – Nvidia wird mit dem 32-fachen Unternehmensumsatz bewertet – zeichnet sich auf dem Chart der Aktie eine Topformation ab. Gleichzeitig sind die Signale, die eine Rezession in den USA erwarten lassen, immer stärker geworden. Da Nvidia ein sehr zyklisches Unternehmen ist, lässt ein Wirtschaftsabschwung nichts Gutes für die Aktie erwarten.
Parallelen zur Cisco-Aktie
Bei der Cisco-Aktie, dem Börsenstar der Technologieblase Ende der 1990er Jahre, war der erste Einbruch nach dem Hoch mit minus 39% sogar noch etwas größer als jetzt bei Nvidia, obwohl auch dieses Unternehmen noch sehr gute Zahlen lieferte. Damit konnte das Ende der Spekulationsblase aber nicht abgewendet werden.
Die Aktie fiel von Ihrem Hoch im März 2000 bis zu ihrem Tief im Oktober 2002 um 90%. Und das, obwohl es sich bei Cisco, dem damaligen Börsenliebling Nummer 1, ebenfalls um ein hervorragendes Unternehmen handelte.
Cisco Systems, 1998 bis 2003
Cisco war der Börsenliebling der Jahrtausendwende. Nachdem die Spekulationsblase zu Ende ging, stürzte die Aktie trotzdem um 90% ab. Quelle: StockCharts.com
Goldpreis auf Rekordhoch
Am 16. August 2024 hat der Goldpreis erstmals über der runden Zahl von 2.500 $ geschlossen. Während der US-Aktienmarkt alle Zeichen trägt, die typisch sind für das Ende einer Spekulationsblase und den Übergang von einer Hausse zu einer Baisse, befindet sich die Edelmetallhausse immer noch in einer frühen Phase. Von spekulativen Übertreibungen kann hier überhaupt keine Rede sein, und Goldminenaktien sind historisch sehr günstig bewertet.
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