Kurz vor seinem Ruhestand traut sich Joachim Weimann, Professor für Wirtschaftspolitik, die Energiewende öffentlich zu kritisieren. Zum Schweigen des Wissenschaftsbetriebes sagt er: „Wenn ich der Politik nicht nach dem Mund rede, bin ich raus.“
Von Meinrad Müller
Interview mit Joachim Weimann, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Magdeburg. Am letzten Tag vor seiner Emeritierung gab der Professor der Welt ein Interview (Bezahl): „Wir erleben jetzt hautnah, wie Klimapolitik die Basis unseres Wohlstands bedroht“
„Viele meiner Befürchtungen sind leider eingetreten. Es war frustrierend für mich zu erleben, wie einfachste Zusammenhänge nicht beachtet zu werden und wie erfolglos es ist, Politiker auf der Grundlage wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnis beraten zu wollen.“
Endlich macht einer, der im System fest angestellt ist, den Mund auf. Vermutlich aber zum ersten und zum letzten Mal. In einem Interview mit der WELT spricht er Klartext. Und das kommt bei den Bürgern an, die seit Jahren leiden und klagen.
Warum trifft man sich so gern im Restaurant? Ganz einfach: Weil man in dieser Zeit zu Hause die Heizung runterdrehen kann. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man fast lachen. So weit sind wir inzwischen – und das ist kein Zufall.
Die Fakten des Professors – Balsam für die Bürger
Was der Bürger längst spürt, traut sich dieser Professor öffentlich zu sagen. Die Energiewende hat über 1.000 Milliarden Euro verschlungen. Umgerechnet sind das 3,3 Millionen Einfamilienhäuser, jedes im Wert von 300.000 Euro. Und was hats gebracht? Nichts! Aber die höchsten Strompreise der Welt und über 2,5 Millionen Insolvenzen.
Im Handwerk und Gewerbe spürt man die Fehler der Politik sofort. Während die Regierung sich selbst lobt, kämpfen kleine Betriebe ums Überleben. Aber wer offen dagegen spricht, wird schnell in die rechte Ecke gestellt. Die Folge: Keine öffentlichen Aufträge mehr, keine Fördergelder – also lieber Mund halten, weiter machen und hoffen, dass man irgendwie überlebt.
Des Kaisers neue Kleider
Professor Joachim Weimann hat in einem Interview mit der WELT Klartext gesprochen: „Wenn ich der Politik nicht nach dem Mund rede, bin ich raus.“ Er bestätigt, was viele Unternehmer seit Jahren wissen: Wer sich kritisch äußert, wird ausgegrenzt. Weimann warnt, dass die Milliarden-Ausgaben kaum etwas gebracht haben. Weder fürs Klima noch für die Wettbewerbsfähigkeit.
Energiewende ist eine Katastrophe
Doch nun hat Weimann sich getraut, die Katze aus dem Sack zu lassen. Was wird passieren? Die „Feuerhaken des Teufels“ in Form von öffentlicher Kritik und Verleumdung werden ihn jetzt nach unten ziehen. Denn wer das System hinterfragt, wird schnell zum Feind erklärt. Trotzdem hat er den Mut, das auszusprechen, was viele denken: Die Energiewende ist nicht nur teuer, sie ist eine Katastrophe.