Während Trump von einem „goldenen Zeitalter“ für die USA schwärmt, versinken die Finanzmärkte im Chaos. Bisher wurden an den Börsen 6 Billionen USD vernichtet. In den USA droht Rezession. Ist dies der Beginn eines weltweiten ökonomischen Flächenbrands?
Von Andreas Männicke
Donald Trumps unberechenbare Zollpolitik sorgt weltweit für Turbulenzen an den Börsen. Während er selbst vom Beginn eines „goldenen Zeitalters“ für die USA spricht, entfacht er de facto einen globalen Handelskrieg. Länder wie China reagierten prompt – Peking verhängte 34 % Strafzölle auf US-Produkte. Die Folge: Panikverkäufe an der Wall Street und Einbrüche an nahezu allen Weltbörsen, auch bei Rohstoffen. Obwohl auch die Börsen in Osteuropa unter Druck gerieten, blieben sie im Jahresvergleich klare Outperformer.
Unübersichtliche Zölle, klare Schlagkraft
Am 3. April veröffentlichte Trump seine neue Zollliste – scheinbar willkürlich: 10 % für Großbritannien, 20 % für die EU, 34 % für China, 51 % für Vietnam. Russland blieb von Zöllen verschont – dafür wurden sogar Pinguine von einer Insel „bestraft“, die gar keinen Export hat. Ein Sinn für Strategie ist dabei kaum zu erkennen.
Musk vs. Trump: Risse im Beraterkreis
Trumps Berater Elon Musk geht zunehmend auf Distanz. Während Musk ein Freihandelsabkommen mit der EU befürwortet, setzt Trump auf Abschottung. Auch Musks Geschäftsinteressen in China geraten durch Trumps Zollpolitik unter Druck. Gleichzeitig wächst der Protest in den USA – gegen Trumps Zollpolitik ebenso wie gegen Musks Kahlschlag bei Behörden. Die Frage steht im Raum: Wie lange bleiben Trump und Musk noch Verbündete?
Ziel: Kontrolle über Rohstoffe und Märkte
Trump versucht, das immense US-Defizit – über 36 Billionen USD Schulden, jährliche Defizite von jeweils 1 Billion in Haushalts- und Leistungsbilanz – mit Zöllen und geopolitischem Druck zu lindern. Strategisch will er Zugang zu Rohstoffen sichern, etwa durch Deals mit der Ukraine, Russland oder Grönland. Gleichzeitig hofft er, Russland von China zu lösen – ein fragwürdiges Unterfangen.
Zinspolitik unter Druck – Inflationssorgen wachsen
2025 stehen massive Refinanzierungen an: 2 Billionen USD an Unternehmensanleihen, 10 Billionen an US-Staatsanleihen. Trumps Steuersenkungen verschärfen das Dilemma. Zinssenkungen durch die Fed erscheinen immer wahrscheinlicher – bis zu vier in diesem Jahr, sollte die US-Wirtschaft in die Rezession rutschen.
Rohstoffe unter Druck, Bitcoin stabil
Rohstoffe litten ebenfalls: Öl fiel um 5,2 %, Kupfer und Nickel um 5–6 %, Silber sogar um 6,4 %. Der US-Dollar schwächte sich ab, Gold verlor leicht. Stabil blieb dagegen der Bitcoin mit Kursen um 83.000 USD.
Osteuropa als Lichtblick
Trotz Rückschlägen am 4. April bleiben die Börsen Osteuropas im Jahresverlauf stark: Der CECE-Index legte 9 % zu, der polnische PTX 13,7 %, der ukrainische UTX sogar 55,2 %. Osteuropa zeigt sich einmal mehr als unterschätzter Wachstumsmarkt – mit Chancen, die viele westliche Anleger bisher nicht nutzen.
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