OECD Report: Den Jungen wird’s schlechter gehen. „Gerade für all jene, die nach 1960 geboren sind, gerät das Alter demnach zur Herausforderung.“
Den Jungen wird’s schlechter gehen! Ihnen droht Ungleichheit im Alter. Das sagt die ausführliche Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) unter dem Namen „Preventing Age Unequality“ (Alters-Ungleichheit vermeiden).
Die OECD warnt in ihrer Studie deutlich, dass künftig immer mehr Menschen von Altersarmut bedroht sein werden. „Gerade für all jene, die nach 1960 geboren sind, gerät das Alter demnach zur Herausforderung.“
Das liegt einerseits am demografischen Wandel, andererseits an immer vielfältigeren Erwerbsbiografien. „Zwischen 55 und 60 Jahren ist die Ungleichheit am grössten.“
Die Erklärung und Interpretation: „Während die einen dauerhaft in hochbezahlten Jobs angestellt sind, hangeln sich gerade Niedriglohnempfänger häufig von Job zu Job – oft mit Zeiten der Arbeitslosigkeit oder zumindest geringerer Einkommen. Das rächt sich später auch im unterschiedlichen Rentenniveau.“
Im Laufe eines Lebens verändert sich die Ungleichheit, wie die OECD-Studie zeigt. Demnach ist die Ungleichheit innerhalb einer Generation am grössten, wenn die Menschen zwischen 55 und 60 Jahre alt sind. Das bedeutet, dass zum Ende des Arbeitslebens hin die Unterschiede wachsen, dann jedoch von der staatlichen Rente wieder ein Stück weit ausgeglichen werden.
Eine weitere, bisher kaum beachtete Erkenntnis: Ungleichheit im Alter baut sich oft schon in jungen Jahren auf. Oder anders gesagt: Wer aus einem armen Elternhaus kommt und/oder keine guten Bildungschancen hat, der steht im Alter meist deutlich schlechter da.
In nackten Zahlen: Über alle OECD-Länder hinweg hat ein 25-Jähriger mit Hochschulabschluss eine acht Jahre höhere Lebenserwartung als ein Gleichaltriger ohne Qualifikation.
Bei Frauen beträgt der Unterschied 4.6 Lebensjahre. Hoch qualifizierte Männer haben im Alter nur 17 Prozent weniger Einkommen zur Verfügung als während ihrer Erwerbszeit. Bei unqualifizierten Männern beträgt der Unterschied 33 Prozent, also doppelt weniger.