Der Run auf die Bitcoin-Börsen geht unvermindert weiter. Allein bei Coinbase (USA) wurden letztes Wochenende 100.000 Konten eröffnet. Ist das der Beginn der Milchmädchenhausse? Schon gibt es Prognosen in Richtung 100.000 USD.
Von Robert Rethfeld
„Get in before Wall Street”. So lautete das Motto der Händler, die Bitcoin über das Wochenende in die Nähe der großen runden Zahl 10.000 nach oben kauften.
Zum fünften Mal hat der Handelsansatz des 10er-Potenz-Gesetzes in Bitcoin funktioniert, wonach der Raum zwischen zwei 10er-Potenzen jeweils schnell überwunden wird.
Dieses Mal hat es vergleichsweise lang gedauert - acht Monate von April bis November. Zuvor war der längste Zeitraum fünf Monate gewesen (von 10 auf 100 Dollar im Jahr 2013). Fairerweise muss man sagen, dass ein Anstieg von 100 auf 1.000 Dollar eine deutlich höhere Beteiligung von Marktteilnehmern erfordert aus ein Anstieg von 1 auf 10 oder von 10 auf 100 Dollar.
Prognose: Wie geht es weiter?
Zu einem Überschießen kam es jeweils an der 10er und 100er-Marke. Es erscheint gut möglich, dass auch an der 10.000-Dollar-Marke ein Überschießen stattfindet, beispielsweise auf 11.000 oder 12.000 Dollar.
Denjenigen, die ein Durchstarten auf die nächste 10er-Potenz sehen (100.000 Dollar) sei gesagt, dass Bitcoin so nicht funktioniert.
Es sollte definitiv zu einem Rücksetzer kommen, der im besten Fall an die 7.500-Dollar-Marke, im schlechtesten Fall an die 2.500-Dollar Marke zurückführt. Im Idealfall setzt jetzt eine relative Stärke der Kryptowährungen der zweiten und dritten Reihe gegenüber Bitcoin ein. Dafür habe ich mich positioniert. Bitcoin selbst habe ich reduziert.
Energieverbrauch
Das Bitcoin-Mining, welches für die Bestätigung von Bitcoin-Transaktionen notwendig ist, ist mittlerweile zu einem Energiefresser mutiert. Der Stromverbrauch für das Mining notiert mittlerweile über dem Niveau von Irland und droht weiter anzusteigen.
Sollte sich der Energieverbrauch mit der Rate weiter erhöhen, wird allein der Bitcoin im Jahr 2020 die gesamte Stromproduktion der Welt benötigen, wie aus dieser Aufstellung hervorgeht. Insgesamt liegt der Energieverbrauch derzeit bei 30 TWh bzw. 0,15% der Weltstromproduktion, Tendenz stark steigend.
Alle Kryptowährungen zusammen benötigen derzeit ca. 0,3% der Weltstromproduktion bzw. 60 TWh.
Bitcoin - Anstieg des Stromverbrauchs in Prozent der verfügbaren Weltproduktion:
Gegen 2020 verbraucht allein der Bitcoin die gesamte Stromproduktion der Welt
300KWh pro Transaktion
Der Energieverbrauch der Krypro-Netzwerke ist enorm und steigt. Umgerechnet auf eine Transaktion bedeutet dies rund 300KWh pro Bitcoin-Überweisung. Damit könnte man einen 4-Personen Haushalt etwa einen Monat mit Strom versorgen. Bei den anderen Kryptos sieht es nicht viel anders aus. Eine Transaktion im Ethereum kostet ca. 60 KWh Strom.
Die Gesamtmarktkapitalisierung der Krypto-Währungen erhöhte sich seit dem 10. November von 200 auf 300 Milliarden US-Dollar. Das heißt, in den vergangenen beiden Wochen verzeichnet der Markt einen durchschnittlichen Anstieg um 25 Prozent.
1.320 Krypto-Währungen gibt es mittlerweile. Man möchte meinen, dass der Anteil der „Smallcaps“ (alles außer den ersten zehn) immer größer wird. Dies ist eben nicht der Fall, Masse ist nicht gleich Klasse. Die Investoren wissen sehr wohl zu unterscheiden. Der Anteil der Small Caps an der Marktkapitalisierung betrug im Sommer 15 Prozent, jetzt sind es nur noch 10 Prozent. Da der Gesamtmarkt stark gewachsen ist, dürften die Small Caps dennoch profitiert haben. Aber das große Geld setzt auf die Big Caps.
Disclaimer: Ich besitze zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Dash, Monero und IOTA.
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