Die angebliche Schadstoffversuche mit Menschen haben nach Angaben des zuständigen Institutsleiters Thomas Kraus von der Universität Aachen keinerlei Verbindung mit dem Abgasskandal - und waren harmlos.
DK | Mobilität passt nicht zum Grünen Reich, vor allem passen Autos nicht zum Grünen Reich. Denn Mobilität bedeutet Freiheit, und die Freiheit soll immer weiter eingschränkt werden – nicht nur im Internet. Bewegungsunfähige und mundtote Untertanen können vom System beherrscht werden, freie und bewegliche Menschen nicht. Das ist der Hintergrund aller Anti-Diesel- und Anti-Autokampagnen.
Deshalb warfen die deutschen Lügenpresse-Institutionen alles an die Front, was noch schreiben oder senden konnte, um angebliche Tier- und Menschenversuche der deutschen Automoblindustrie zum Skandal aufzubauschen. Selbst die Bundeskanzlerin goss Öl ins Feuer und ließ ihre Empörung ausrichten. Die Urteile waren schnell gesprochen.
Verurteilt wurden VW, Daimler und BMW, Leuchttürme der deutschen Exportwirtschaft. Recherchiert, ob das alles so stimmt, wurde wie üblich nicht oder wenn, dann nur um die eigenen Vorurteile irgendwo bestätigt zu bekommen. Und wenn eine abweichende Stimme von der staatsnahen Nachrichtenagentur adn dpa transportiert wurde, so fand sich davon in der abendlichen Zusammenfassungen nichts mehr.
Mehr Aufmerksamkeit verdient hätte zum Beispiel das folgende kleine Stück der staatsnahen Nachrichtenagentur dpa, das sicher zum Nachdenken anregen und zu der Frage führen würde, ob der politisch-mediale Kmpolex wieder einmal auf einem toten Pferd durch Berlin-Mitte reitet. Dazu hätte der Text weitere Verbreitung finden müssen, aber von den Redaktionen wurde er – soweit feststellbar – weitgehend ignoriert:
„WOLFSBURG/AACHEN (dpa-AFX) – Angebliche Schadstoffversuche mit Menschen haben nach Angaben des zuständigen Institutsleiters Thomas Kraus von der Universität Aachen keinerlei Verbindung mit dem Abgasskandal. Die Studie von 2013 – lange vor dem VW-Dieselskandal – habe sich mit dem Stickstoffdioxidgrenzwert am Arbeitsplatz befasst, erklärte Kraus am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Weil der Grenzwert herabgesetzt worden sei und es keine Studien zu Menschen gegeben habe, seien 25 gesunde Menschen Belastungenausgesetzt worden, die unterhalb der Belastungen am Arbeitsplatz lägen. Die Ethikkommission habe die 2016 veröffentlichte Studie als vertretbar bewertet. Allerdings habe die von den Konzernen VW, Daimler und BMW gegründete Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) die Studie gefördert, die Forscher jedoch „in keinster Weise“ beeinflusst, sagte Kraus.
Stickstoffdioxid (NO2) ist der Schadstoff, dessen Messwerte von VW in den USA jahrelang manipuliert worden waren, um die gesetzlichen Grenzwerte für Dieselfahrzeuge offiziell einzuhalten. Tierversuche beim Test von Dieselabgasen hatten zuvor Empörung ausgelöst. Sie wurden durch US-Ermittlungen zur VW-Abgasaffäre bekannt. Affen waren dabei gezielt Schadstoffen ausgesetzt worden.
Kraus erklärte, die NO2-Konzentration für die Studie sei vergleichbar mit der in der Umwelt gewesen. Die Probanden seien dieser Konzentration für drei Stunden ausgesetzt worden, gesundheitliche Effekte habe es nicht gegeben. „Es gibt keinen Zusammenhang mit dem Dieselskandal“, betonte er.“
Hinzu kommt, dass bereits 2016 im Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestages von einem Sachverständigen über die Tierversuche berichtet wurde – was niemanden interessierte und auch keine Nachfragen von denen auslöste, die sich heute so empören.
Wie man den damals berichtenen Gutachter medial abfertigt, ist wunderschön an einem Bericht des siechenden Berliner Tagessiegel zu erkennen: „Helmut Greim, Beiratsvorsitzender der EUGT, werfen Lobbycontrol und Umweltverbände schon lange ,industrienahe Positionen‘ vor – unter anderem auch beim Thema Glyphosat. Greim war Sachverständiger im Untersuchungsausschuss der Bundesregierung zum Dieselskandal. ,Der Fall zeigt, mit welch manipulativen Methoden die deutschen Autokonzerne dem Diesel ein umweltfreundliches Sauber-Image verpassen wollten‘, kommentierte Lobbycontrol am Montag.“ (Den Fehler Untersuchungsausschuss der Bundesrergierung haben wir drin gelassen – tatsächlich war es ein Untersuchungsausschuss des Bundestages)
Für die Industrie zu sein, ist also schon verdächtig für deutsche Qualiätsjournalisten, die aber Bundesregierung und Bundestag nicht mehr unterscheiden können. Schnell wird Greim auch noch angehängt, für Glyphosat zu sein. Damit ist alles klar und das Urteil – wie üblich ohne Verhandlung – gesprochen .
Der Ritt auf dem toten Pferd kann weitergehen.