Bis Ende Januar schien die Börsenwelt noch in Ordnung. Doch Zinserhöhungsphantasien lassen die Kurse krachen. Nur ein vorübergehendes Finanzmarktgewitter?
Von Robert Schröder
Ende Januar war die Börsenwelt mit Erreichen neuer Rekordhochs knapp unter der 13.600er Marke noch in Ordnung und alles schien auf weiter steigende Kurse Richtung 14.000 hinzudeuten. Jetzt, keine 14 Tage später, hat sich das Blatt komplett gewandelt und der DAX steht fast 1.000 Punkte tiefer.
Allein am 1. und 2. Februar ging es insgesamt über 500 Punkte abwärts. Der immer stärker werdende Euro und die Angst vor steigenden Zinsen sind den Anlegern ein Dorn im Auge. Mit 5,20 % Verlust erlebt der DAX die schlechteste Handelswoche seit zwei Jahren! Sind die 14.000 Punkte damit endgültig passé?
Charttechnisches Déjà-vu aus 2016
Schauen Sie zuerst auf die zwei gelben Kästchen und ignorieren Sie die anderen Chartelemente! Sehen Sie etwas? Genau! Meiner Meinung nach haben wir aktuell (Anfang November 2017 bis jetzt) eine sehr ähnliche charttechnische Situation vorliegen wie Mitte August bis Anfang November 2016.
Damals wie heute wurde ein signifikantes Hoch nach ein paar Wochen zäher Konsolidierung nur sehr knapp um wenige Punkte überboten. Nach diesem Fehlausbruch sauste der DAX in die Tiefe und kam erst an einer diagonalen Unterstützungslinie zum Stehen. Aktuell fehlen noch ca. 30 bis 40 Punkte.
5. überverkaufter Zustand in 2 Jahren!
Allein die Tatsache, dass der DAX ein schon einmal erlebtes Korrekturmuster erneut abspielt, zeigt, dass wir sehr wahrscheinlich auch heute lediglich eine Korrektur im noch immer intakten Aufwärtstrend sehen. Zusätzlich zeigt der RSI mit fast 30 einen überverkauften Zustand an, der in den letzen zwei Jahren viermal Einstiegskurse andeutet hat.
Zudem stehen wir jetzt wieder direkt auf der klassischen 200 Tage-Linie, die sich bereits im August 2017 und November 2016 – nach kleinen Fehlausbrüchen – stützend auf den DAX auswirkte. Warum sollte es heute anders sein?
Welle 5 auf ca. 14.000 fehlt noch
Die besagte mehrwöchige Konsolidierung kann übrigens als Korrekturwelle 4 innerhalb des seit Februar 2016 laufenden Aufwärtsimpulses nach Elliott Waves klassifiziert werden. Der ganze Spaß ist also noch nicht vorbei. Noch nicht!
Mit der Kombination der genannten Elemente deutet sich damit an, dass der Spuk wohl schon Anfang der kommenden Handelswoche vorbei sein könnte. Vielleicht geht es kurzfristig noch einen Zacken abwärts unter die erwähnte diagonale Unterstützungslinie und noch etwas weiter unter den grünen Aufwärtstrend.
Doch spätestens dann könnte der DAX wieder kräftig zu steigen beginnen. Im Rahmen der Welle 5, also der finalen Welle des Aufwärtsimpulses, sind gut 14.000 Punkte eine realistische Marke. Erst nach Beendigung dieses 5-welligen Aufwärtszyklus droht Anlegern ein richtiger Rückschlag (ab Ende März/Anfang April 2018), der die jüngste Bärenattacke vergleichsweise harmlos erscheinen lässt …
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