Moskauer Börse trotz US-Sanktions-Crash besser als DAX und S&P. - Sell in May and go away? Entspannung in Nord-Korea. Ukraine rüstet auf für einen neuen Krieg. Trump hat es in der Hand: Handelskrieg ja oder nein – auch mit der EU? Weltbörsen noch gelassen. Osteuropa-Börsen als Outperformer.
von Andreas Männicke
Acht Börsen aus Osteuropa konnten bisher den DAX und S&P Index in 2018 klar outperformen, allen voran die Börsen aus der Ukraine und Rumänien. Sogar die Moskauer Börse schnitt selbst nach den scharfen und unsinnigen Sanktionen der USA gegen einige russische Oligarchen und russische Unternehmen besser ab als der DAX.
Auf der anderen Seite drohen jetzt ein Handelskrieg der USA gegen China und die EU sowie ein verschärfter "kalter Krieg" der USA gegen Russland. Auch droht ein Krieg gegen den Iran durch Israel und Saudi-Arabien mit Unterstützung der USA und es droht ein neuer Krieg in der Ukraine im Sommer. Dynamit liegt in der Luft, auch wenn es zum Glück Entspannungstendenzen in Nord-Korea gibt. Zudem stellt sich die Frage: "Sell in May and go away?"
Wie sich der Anleger in einem solchen Umfeld verhalten soll und welche Alternativen zu Aktien es auch im Bereich der Immobilien, der Kryptowährungen und der Rohstoffe (auch Gold/Silber) gibt, wollen wir besprechen beim nächsten Ostbörsen-Seminar "Go East - Hochprozentiges aus Osteuropa" am 23. Mai 2018 um 17.00 Uhr in Frankfurt/M.. Bitte jetzt anmelden: Info und Anmeldung unter http://www.eaststock.de/Dienstleistungen/Seminare
Entspannung in Nord-Korea, aber erhöhte Spannung mit dem Iran
Nachdem sich Nord- und Süd-Korea auf ein Atomabrüstungsprogramm und einen Friedensprozess einigen, droht der israelische Präsident Benjamin Netanjahu dem Iran mit einem Militärschlag, da es angeblich unwiderlegbare Beweise gibt, dass der Iran heimlich unterirdisch dem Bau einer Atombombe weiter arbeitet. Auch der amerikanische Präsident Donald Trump hält den Iran für den größten Störenfried im Nahen Osten, da er Assad und in Jemen Rebellen unterstützt.
Falls der Iran tatsächlich militärisch angegriffen wird, was Saudi-Arabien sicherlich begrüßen und unterstützen würde – ebenso wie die USA - würden sich China und Russland für den Iran einsetzten und wohlmöglich sogar auch militärisch Postionen. Damit ist der Weltfrieden jetzt mehr in Gefahr denn je.
Handelskrieg – ja oder nein?: Trump entscheidet über den Welthandel
Trump kann am 15. Mai die Unterbrechung der Sanktionen gegen den Iran aufheben, den vor allem die europäischen Länder Frankreich und Deutschland mit dem Iran heraus gehandelt haben. Auch die sehr unterwürfigen Staatsbesuche von Angela Merkel und Emmanuel Macron haben wohl wenig genützt, um Trump von seiner feindlich gestimmten Haltung gegenüber dem Iran abzuhalten, ebenso wenig wie der nun drohende Handelskrieg der USA mit China und mit der EU ab dem 1. Juni.
Neuer Krieg in der Ost-Ukraine ante portas?
Zudem droht im Sommer ein neuer Krieg in der Ost-Ukraine, da die West-Ukraine nun gewaltig militärisch aufgerüstet hat. Die Antiterroroperation im Donbas wurde zwar von dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko als beendet erklärt; dafür will er nun wieder militärische Aktionen starten, um den Donbas von Terroristen zu befreien. Die Ukraine haben nun auch 35 Panzerabwehrraketen von den USA bekommen, die sicherlich aber nicht ausreichen, um einen neu entfachten Krieg zu gewinnen.
US-Defizite weiten sich überall aus
Ob es einen Handelskrieg mit der EU gibt, will Trump nun erst am 1. Juni entscheiden. Bis dann soll die EU von den Strafzöllen für Stahl und Aluminium ausgenommen werden. Auch mit China wird weiter verhandelt. Bei einem richtigen Handelskrieg würde es nur Verlierer weltweit geben und die Weltbörsen könnten einbrechen. Die Staatsschulden steigen in den USA immer mehr und die Handelsbilanzdefizite der USA mit China sind immer noch enorm hoch.
Weltbörsen reagieren (noch) gelassen – wie lange noch?
Die Weltbörsen reagierten bisher sehr gelassen auf die möglichen geopolitischen Gefahren und wirtschaftlichen Risiken im Falle eines bevorstehenden Handelskriegs. Dies lag auch daran, dass die Berichtssaison in den USA bisher sehr positiv ausfiel. NASDAQ-Unternehmen wie Amazon und Netflix erreichten sogar neue Allzeit-Hochs, obwohl die Bewertungen sehr sportlich sind. Der NASDAQ-Index ist auch noch mit 4 Prozent im Plus während der Dow Jones Industrial Index und der S&P-Index noch nicht so recht performen konnten Auch der DAX ist mit über 2 Prozent im Minus.
Osteuropa-Börsen können outperformen
Dagegen schnitten 8 Börsen in Osteuropa in diesem Jahr sehr positiv ab und konnten den DAX klar outperformen und zwar an erster Stelle die Börse Kiew mit einem Plus von 21 Prozent beim UTX-Index gefolgt von der Bukarester Börse mit einem Plus von 14 Prozent beim ROTX-Index. Aber auch die Börsen aus Tschechien, Slowakei, Litauen, Lettland, Estland, Kasachstan, Slowenien sind alle im Plus in 2018 und damit die „Oasen der Stabilität“ mit sehr geringen Kursschwankungen, aber auch mit sehr geringer Liquidität.
Moskauer Börse durch US-Sanktionen geschwächt, aber immer noch besser als der DAX
Zu starken Kursschwankungen kam es aber nach den neuen US-Sanktionen gegen russische Oligarchen und deren Firmen am 9. April mit einem Kursverlust von über 12 Prozent an einem Tag an der Moskauer Börse und zudem zu hohen Währungsverlusten aufgrund des schwachen Rubels. Sowohl die Moskauer Börse als auch der Rubel erholten sich nun aber wieder aufgrund des starken gestiegenen Brentölpreises auf über 75 US-Dollar. Damit schnitt die Moskauer Börse jetzt sogar besser ab als der DAX, denn der RDX-Index ist mit 1 Prozent im Plus und der RTX-Index sogar mit 3 Prozent.
Gold schwächer, dafür Kryptowährungen stärker im April
Gold gab auf 1319 US-Dollar/Barrel nach und Silber auf 16,41 US-Dollar/Unze, was für alle Gold- und Silberbesitzer in Anbetracht der geopolitischen Spannungen und Krisen sehr enttäuschend ist. Die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen stiegen in den USA schon wieder auf über 3 Prozent, was den Goldpreis schwächte. Dagegen stieg der Bitcoin wieder auf über 7500 BTC/EUR. Er war im Tief schon bei 5000 BTC/EUR, was ein Anstieg von fast 50 Prozent im April bedeutet. Der Euro schwächte sich auf 1,21 EUR/US-Dollar zum US-Dollar ab.
Neues Ostbörsen-Seminar „Go East“ in Frankfurt/M
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