Die USA verhängen nun doch Strafzölle auf Stahl und Aluminium gegen die Europäische Union und weitere Länder. Das teilte US-Handelsminister Wilbur Ross am Donnerstag in Washington mit. Damit endet eine Ausnahmeregelung in der Nacht auf Freitag um Punkt Mitternacht.
Auch für Kanada und Mexiko gibt es dann keine Ausnahme mehr. Anfang März hatte US-Präsident Donald Trump entsprechende Strafzölle bereits angekündigt und ein Dekret unterschrieben, dann aber gegen eine Anzahl von Ländern vorläufig außer Kraft gesetzt.
Die EU hatte für den Fall, dass die Strafzölle tatsächlich kommen, "Gegenmaßnahmen" angekündigt. Dadurch droht ein sogenannter Handelskrieg.
Der DAX ging nach der Ankündigung auf Talfahrt. Auch US-Börsen schwächer.
Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 12.604,89 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,40 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Bis kurz vor Handelsschluss hielten sich nur Aktien der Deutschen Börse im Plus. Größter Kursverlierer waren hingegen Papiere der Deutschen Bank, die zu diesem Zeitpunkt über sieben Prozent nachließen. Auch Commerzbank-Aktien waren mit einem Abschlag von drei Prozent am Ende der Kursliste zu finden.
Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, hat eine entschlossene Antwort der Europäer auf die neuen US-Zölle angekündigt. "Europa ist ein mächtiger Handelspartner, das werden wir jetzt deutlich machen", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
"Europa wird geschlossen reagieren mit einer klaren Botschaft, besonnen und verhältnismäßig." Die Tür für Gespräche und gemeinsame Lösungen bleibe offen. Weber nannte Trumps Entscheidung einen "Rückschlag für alle, die an einen freien und fairen Welthandel glauben".
Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur