ifo-Chef Sinn: „Griechenland ist schon seit einem Jahr pleite“. - „Es ist ähnlich wie in Deutschland unter Brüning. Deutschlands Preise fielen von 1929 bis 1933 um 23 Prozent, die Löhne sanken um etwa 30 Prozent. Das Land wurde an den Rand des Bürgerkrieges getrieben.“
Auch in Griechenland sei die Lage brenzlig. Um wieder wettbewerbsfähig zu werden, müsse Griechenland um 20 bis 30 Prozent billiger werden. Das sei mit dem Euro kaum zu schaffen, weil das Land dann Millionen von Löhnen und Preisen senken müsse. „Politiker, die glauben, Griechenland könne durch einen Sparkurs gesunden, unterschätzen die Gefahren und Politiker, die glauben, Griechenland ließe sich mit neuem Geld wettbewerbsfähig machen, übersehen, dass das Geld den Anpassungsdruck nimmt und das Leistungsbilanzdefizit aufrechterhält, was unweigerlich in die Transferunion führt“, warnt Sinn.
Letztlich sei es für alle Beteiligten, insbesondere für Griechenland besser, wenn das Land temporär aus der Eurozone austräte. Dann könne es abwerten, wieder wettbewerbsfähig werden und später zu einem veränderten Wechselkurs wieder eintreten. Zwar sei ein Run auf die Banken, der diese in die Insolvenz treibt, dabei nicht auszuschließen. Doch ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone hätte ähnliche Folgen. Viele Bankkunden gingen dann pleite und könnten ihre Schulden nicht zurückzahlen. „Die Banken“, so Sinn, „muss man so oder so unterstützen oder verkaufen.“
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