Die Grün-Rote Republikzerstörung schreitet auch im Energiebereich voran: In Deutschland sollen Kohlekraftwerke aufgegeben werden, während weltweit neue Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von mehr als 600 GW entstehen.
Vob Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
In Deutschland sollen Kohlekraftwerke aufgegeben werden, während weltweit neue Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von mehr als 600 GW (in Bau, geplant, in Genehmigung) (*) entstehen, was einer Zunahme von mehr als 30% des derzeitigen Bestandes entspricht. Deutschland ist also ein Geisterfahrer auf der Gegenfahrbahn und steuert einem Crash entgegen. Die Aufräumarbeiten werden lange dauern und viel Geld verschlingen. Mancher wird auf der Strecke bleiben.
Weltweit sind das bis zu 1.600 Kohlekraftwerke, vorwiegend in den aufstrebenden Staaten in Süd-Ost Asien einschließlich China und auch Japan – siehe (*). Der Kohlebedarf steigt durch diese Kraftwerke um ein Viertel auf 5 Milliarden Tonnen im Jahr.
Kohleausstieg gegen alle Vernunft
Die deutsche Regierung hat dagegen gerade eine Kommission für den Kohleausstieg eingesetzt mit der Aufgabe, Termine für den Ausstieg aus der Kohleverstromung zu nennen. Fachleute der Stromversorgung mit einem guten Grundlagenwissen sucht man in dieser Kommission vergebens. Dafür sind grüne Ideologen und Profiteure der Energiewende in großer Zahl vertreten.
So ist sichergestellt, die Kommission wird keine technischen Einwände gegen die Schließung von Kohlekraftwerken vorbringen. Deutschland wird also weiter gegen den immer mächtigeren Kohlestrom schwimmen, der preiswert, verlässlich und mit den geringsten Umweltschäden produziert wird. Es nutzt nichts, wenn in Deutschland 50 Millionen Tonnen Kohle im Jahr weniger verbrannt werden, aber gleichzeitig der Kohleverbrauch in der Welt um 1.000 Millionen Tonnen steigt.
Der Ersatz des Kohlestroms durch Wind- und Solarstrom ist unwirtschaftlich und hat technische Grenzen. Werden diese überschritten, kommt es zu Zusammenbrüchen der Stromversorgung, also zum Blackout.
Kohleausstieg ist unwirtschaftlich
Ökostrom ist und bleibt unwirtschaftlich, denn:
Zur Erzeugung der gleichen Strommenge braucht man für Ökostrom nach Angaben des Bundesumweltministeriums 6-mal mehr Arbeitskräfte als für Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken.
Die Investitionen zur Erzeugung der gleichen Strommenge im Jahr für Ökostrom sind 5-mal höher als für Strom aus den konventionellen Kraftwerken. (Die Investition für 1 Megawatt (MW) Leistung beträgt rund 1 Million Euro. Windgeneratoren leisten im Jahresmittel 20 Prozent ihrer installierten Leistung. Es wird also die fünffache installierte Leistung bei Windgeneratoren gebraucht.)
Die Erzeugungskosten von Ökostrom sind deutlich höher als für Strom aus konventionellen Kraftwerken. Der Handelswert des Ökostroms (Preise an der Strombörse) ist dagegen geringer. Ökostromerzeuger können nur mit hohen Subventionen überleben.
Stromspeicherungen führen zu hohen Stromverlusten:
- Pumpspeicherwerke: 20 %
- Batterie: 20 %
- Druckspeicher (Kavernen): 40 %
- Strom zu Wasserstoff zu Strom: 80 %
Die Verluste, Kapital- und Betriebskosten der Speicher führen zu einem kräftigen Anstieg der Strompreise. Darüber hinaus sind ausreichend große Speicher in Deutschland nicht realisierbar.
Kohleausstieg gegen physikalische Gesetze
Die Versorgung von Deutschland nur mit Ökostrom ist ein Wunschtraum von Ideologen. Die Physik lässt dies nicht zu, denn:
Bei Dunkelflauten (windstille Nacht) muss der gesamte Strom aus konventionellen Kraftwerken kommen. Kraftwerke müssen daher immer für die gesamte nachgefragte Leistung in Bereitschaft stehen. Das Anfahren von Kraftwerken dauert Stunden bis Tage. Bereitschaft heißt, die Kraftwerke müssen unter Dampf gehalten werden. Das kostet Brennstoff, Personal und Kapital ohne Stromerzeugung.
Für eine stabile Frequenz und Spannung in unserem Stromnetz ist eine Momentan-Reserve erforderlich, die beim Einschalten von Verbrauchern sofort Strom liefert und beim Ausschalten Strom aufnimmt. Diese Reserven sind die riesigen Schwungmassen der Turbinen und Generatoren der großen Kraftwerke. Wird zusätzlicher Strom gebraucht, werden die Schwungmassen abgebremst. Die Netzfrequenz sinkt.
Dies ist ein Signal an die Kraftwerke, mehr Dampf auf die Turbinen zu leiten, also mehr Strom zu erzeugen, bis die Sollfrequenz von 50 Hertz wieder erreicht ist. Beim Abschalten ist es umgekehrt. Dies gelingt nur, wenn wenigstens 45 % des Stromes (Grundlast) aus den großen Kraftwerken kommt.
Jetzt dürfte wohl der Einwand kommen, das stimmt doch nicht. Es wurde wiederholt berichtet, die Ökostromerzeugung in Deutschland erreichte nahezu den Strombedarf. Der Ökostrom wurde aber zu einem erheblichen Teil in die Nachbarländer verschenkt oder gar unter Zuzahlung entsorgt (negative Strompreise).
Weiter haben die Kraftwerke der angrenzenden Länder mit ihren rotierenden Massen – allen voran Frankreich mit seinen Kernkraftwerken – unser Netz stabil gehalten. Wir können maximal 55 % Ökostrom in das Netz einspeisen. Bei größeren Anteilen des stark schwankenden Ökostroms ohne Momentan-Reserve bricht das Netz zusammen.
Ökostrom schädigt die Umwelt mehr als Kohlestrom
Die einseitige Bewertung von Ökostrom greift viel zu kurz. Es muss eine Gesamtbewertung unserer Energieversorgung erfolgen. Dann erkennt man schnell, die Kohlekraftwerke sind die beste Lösung für unsere Stromerzeugung. Sie liefern preiswert Strom bei der geringsten Beeinträchtigung der Umwelt. Mit dieser Einsicht muss man gegen die Ökostrom-Anlagen stimmen. Sie sind eine umweltschädigende und teure Lösung.
Nur Kernkraftwerke sind noch günstiger. Doch die werden in Deutschland abgelehnt wegen der Gefahr radioaktiver Strahlung, vor der von NGOs und vielen Politikern ständig gewarnt wird. Auch hier bleibt festzustellen, die Strahlengefahr wird um Zehnerpotenzen übertrieben.
Nur ein Crash führt zum Umkehren
Deutschland hat sich in der Stromerzeugung voll auf Gegenkurs zu der Entwicklung in der Welt, zu den physikalischen Gesetzen und zum Umweltschutz begeben. Die Geisterfahrt kann nur in einem Crash enden, denn eine Umkehr ist nicht in Sicht. Die sachunkundige Bevölkerung – mehr als 90 Prozent - wird von Ideologen und Profiteuren, unterstützt von der Bundesregierung, ständig mit Erfolgsmeldungen der Energiewende überschüttet, ohne die Kosten und die Umweltschäden zu erwähnen. Mit dieser Methode hat die Energiewende eine große Akzeptanz in der Bevölkerung.
Wir können nur hoffen, dass dieser Crash, auf den wir zumarschieren, glimpflich abgeht und zu einem realistischen Neuanfang führt.
(*) eine Regions-Auswertung der „Coal-Tracker“-Database liegt hier:
http://www.naeb.info/