Der ehemalige US-Vizepräsident Dick Cheney warnt vor weiteren Anschlägen in den USA. Trotz der weltweiten Kritik verteidigte Cheney den Irak-Krieg und die verschärften Vernehmungsmethoden, zu denen unter anderem auch Waterboarding gehört, simuliertes Ertränken.
Der ehemalige US-Vizepräsident Dick Cheney warnt vor weiteren Anschlägen in den USA. In einem Gespräch mit dem SPIEGEL sagte Cheney: "Wir werden weiterhin bedroht. Ich fürchte, dass es weitere Anschläge geben wird." Trotz der weltweiten Kritik verteidigte Cheney den Irak-Krieg und die verschärften Vernehmungsmethoden, zu denen unter anderem auch Waterboarding gehört, simuliertes Ertränken. Er begründete dies damit, dass die Vereinigten Staaten "Informationen gesammelt haben, die wir benötigten, um die Sicherheit der Nation zu gewährleisten". Das Gefangenenlager Guantanamo bezeichnete er als eine "exzellente Einrichtung". "Viele Insassen leben dort besser als in ihren Heimatländern", sagte Cheney.
Cheney zeigte sich erfreut darüber, dass Präsident Barack Obama vieles von dem fortgeführt hat, was die Regierung von George W. Bush begonnen hat, etwa den Krieg in Afghanistan, den Betrieb des Gefangenenlagers Guantanamo, die Steuererleichterungen für Millionäre: "Die Politik, die seine Regierung umsetzt, ist besser als das, was ich nach seinem Wahlkampf erwartet habe", sagte Cheney über Obama. Er sprach sich gegen einen Militäreinsatz in Syrien aus.
Hart ging Cheney mit den europäischen Nato-Partnern ins Gericht, die sich aus seiner Sicht zu sehr auf die USA verließen. "Ich mag meine deutschen Freunde, aber wahr ist doch, dass - von wenigen Ausnahmen abgesehen - die meisten unserer Nato-Partner nicht die Standards erfüllen, die man von ernsthaften Partnern erwarten würde." Lob zollte er dagegen Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Versuch, die Finanzkrise in den Griff zu bekommen. "Ich glaube nicht, dass es ihr helfen wird, wenn ich gute Dinge über sie sage, aber ich halte sie für eine effektive Führerin in schwierigen Zeiten."