Juncker signalisiert Ja zu Griechenland-Sonderkonto. - Euro-Gruppenchef droht weiter offen mit Griechenlandpleite, wenn Hellas nicht pariert. Trotz Krise ist Juncker von der Zukunft des Euros überzeugt: "Der Euro wird uns alle überleben".
Der Chef der Eurogruppe, Juncker, hat sich in der griechischen Finanzkrise offen für den Vorschlag eines Sonderkontos gezeigt. Nach den Plänen von Bundeskanzlerin Merkel und dem französischen Präsidenten Sarkozy sollen Gelder, die dazu bestimmt sind, die Schulden des Landes zu tilgen, auf ein solches Konto gezahlt werden. Die Regierung in Athen hätte darauf keinen Zugriff.
Damit soll sichergestellt werden, dass Zahlungen an die griechischen Gläubiger auch tatsächlich geleistet werden und das Geld nicht versickert.
Juncker sagte dazu im rbb-inforadio, der Vorschlag sei nicht abwegig. Allerdings handle es sich bisher um eine Idee. Jetzt gelte es technische Details abzuklären.
Juncker wiederholte seine Warnung an Griechenland, ohne zusätzliche Einsparungen werde das Land keine neuen Hilfsgelder erhalten und dann zahlungsunfähig werden. Es könne nur neue Hilfen geben, "wenn es zu zusätzlichen Konsolidierungsmaßnahmen in Griechenland kommt". Erst dann und auch erst, wenn es eine Gesamtregelung zur Gläubigerbeteiligung an Entlastungen gebe, könne ein zweites Griechenland-Paket freigegeben werden. Komme es aber nicht dazu, werde das südeuropäische Euro-Land im März seine dann fälligen Schulden nicht mehr zurückzahlen können. "Das ist keine Drohung, das ist ganz einfach eine Beschreibung". Solidarität erfordere Solidität als Vorleistung.
Der luxemburgische Ministerpräsident äußerte sich überzeugt davon, dass der Euro trotz der Krise in der Währungszone nicht in Gefahr komme. "Der Euro wird uns alle überleben".