Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) glaubt, dass die Corona-Epidemie zwei Jahre dauern könnte. "Ich halte die Einschätzungen der Experten für realistisch, was den Gesamtverlauf der Epidemie angeht. Das heißt aber nicht, dass alle Maßnahmen über diesen gesamten Zeitraum andauern müssen. Wir halten sie nur so lange aufrecht, wie es nötig ist", sagte Tschentscher, der selbst viele Jahre als Laborarzt tätig war, der "Welt" (Montagausgabe).
"Wie die Epidemie in den nächsten Monaten weiter verläuft, kann derzeit niemand wissen. Wir müssen jetzt auf Sicht fahren und immer beurteilen, was in der jeweiligen Lage erforderlich ist." Im Vergleich zu Italien, wo Ärzte entscheiden müssen, wer beatmet wird und wer nicht, sieht Tschentscher Deutschland besser aufgestellt. "In Deutschland sind wir in einer anderen Situation. Wir haben im Verhältnis zur Bevölkerung eine höhere Zahl an Intensivbetten und werden diese in den kommenden Wochen noch einmal deutlich erhöhen. Die Bundesregierung hat uns außerdem zugesichert, dass sie die Länder bei der Beschaffung von Beatmungsgeräten unterstützt." Der Mangel an Schutzkleidung beschäftige ihn, sagte Tschentscher der "Welt". "Deshalb bemühen sich alle sehr um die Beschaffung von Schutzkleidung: die Krankenhäuser, wir als Stadt, und auch der Bund hat seine Unterstützung zugesagt."
Foto: Heinrich-Hertz-Turm in Hamburg, über dts Nachrichtenagentur