Die Bundesagentur für Arbeit (BA) stellt sich nicht nur auf etwa 2,1 Millionen Kurzarbeiter ein, sondern auch auf deutlich mehr Bezieher von Grundsicherung. "Noch herrscht in der Grundsicherung die Ruhe vor dem Sturm. Aber der Sturm wird kommen", sagte BA-Vorstand Christiane Schönefeld der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Die BA geht laut Schönefeld im Moment ebenso wie die Regierung von 1,2 Millionen zusätzlichen Grundsicherungs-Beziehern aus. Zugleich werde aber auch abgeschätzt, wie viele Menschen ergänzende Leistungen zum Kurzarbeitergeld benötigen werden. "Da könnten wir uns zwischen 15 und 35 Prozent der Kurzarbeiter bewegen." Schönefeld erläuterte, es gehe um diejenigen, "die trotz Kurzarbeitergeld von 60 beziehungsweise 67 Prozent des Lohns auf ergänzende Leistungen der Jobcenter angewiesen sind, weil sie vorher relativ wenig verdient haben". Hier werde die Zahl der Anspruchsberechtigten noch einmal deutlich größer werden. "Bisher war es ja so, dass Kurzarbeit vor allem von größeren Unternehmen genutzt wurde, die relativ gut bezahlt haben und ihren Beschäftigten das Kurzarbeitergeld oft selber aufgestockt haben. Jetzt betrifft Kurzarbeit auch viele Menschen in Kleinstunternehmen mit niedrigen Einkommen und in Branchen, in denen nicht aufgestockt wird, etwa der Gastronomie."
Foto: Bundesagentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur