Der Rentenstreit in der CDU verschärft sich. Der Wirtschaftsflügel stemmt sich gegen den Vorschlag eines kreditfinanzierten Staatsfonds für die Altersvorsorge, wie ihn das zuständige Fachgremium der Partei jüngst nach heftigen Auseinandersetzungen beschlossen hatte, berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Danach soll die Bundesregierung jährlich gut 30 Milliarden Euro zusätzliche Schulden aufnehmen, um unter dem Dach der gesetzlichen Rentenversicherung eine ergänzende kapitalgedeckte Altersvorsorge aufzubauen.
Doch Carsten Linnemann, Chef der CDU-Mittelständler, hält nichts von der Idee. "Schon wegen der Coronakrise schnellen die Staatsschulden auf ein Niveau, das nachfolgende Generationen massiv belasten wird", sagte er dem Magazin. "Wie wollen wir die Rente zukunftsfähig machen, wenn unsere Kinder und Enkel nun auch noch für einen zusätzlichen Vorsorgefonds zahlen müssen?" Stattdessen schlägt Linnemann vor, die private Altersvorsorge attraktiver zu machen, wie es auf dem CDU-Parteitag im vergangenen Jahr in Leipzig beschlossen worden sei. Dem Fonds-Plan könne er nur dann etwas abgewinnen, wenn er "ohne neue Schulden" funktioniere, sagte Linnemann.
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