Die Bundesregierung hat derzeit keine Informationen darüber, wie viele Gaskraftwerke bis 2030 gebaut werden müssen, um die Versorgungssicherheit beim Strom zu garantieren. In einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, heißt es dazu: "Die Frage, wie sich die Vorgaben des Koalitionsvertrages auf das Stromsystem in 2030 und die Versorgungssicherheit auswirken, wird gerade von der Bundesnetzagentur untersucht und bis diesen Sommer beantwortet." Insbesondere werde sich die Bundesnetzagentur zur steuerbaren Erzeugungsleistung und dem notwendigen Zubau äußern.
Vorgegeben im Koalitionsvertrag ist ein Ausstieg Deutschlands aus der Kohle "idealerweise" bis 2030, zusätzlich zum geplanten Abschalten der letzten Atomkraftwerke in diesem Jahr. Ein Gutachten im Auftrag des Wirtschaftsministeriums zur Versorgungssicherheit aus dem August 2021, das den Zeitraum bis 2030 betrachtet, kam zu dem Schluss, dass bis 2030 die Nachfrage nach Strom durch über den europäischen Strommärkten ausreichend gedeckt werden kann. Gas gilt als wichtige Brückentechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045: Aus Sicht der Bundesregierung, heißt es in der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf die Anfrage, sei "der Brennstoff fossiles Gas in hochmodernen und effizienten Gaskraftwerken für einen begrenzten Übergangszeitraum - bis zur Umstellung auf einen auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesektor - noch notwendig". Entscheidend sei, dass Gaskraftwerke ihren Betrieb rechtzeitig auf Wasserstoff umstellen würden. Die konkrete Anforderung für die Wasserstofffähigkeit neuer Gaskraftwerke werde derzeit noch geprüft. "Die Arbeiten hierzu sind noch nicht abgeschlossen", heißt es in der Antwort.
Foto: Gas-Verdichterstation Mallnow, über dts Nachrichtenagentur