Angesichts der Ergebnisse der neuen Shell-Jugendstudie fordert die SPD eine stärkere Einbindung von Jugendlichen in die Politik und will zudem Schlüsse für ihre Ukraine-Politik ziehen. "Ich bin mir bewusst, dass wir immer wieder neu um das Vertrauen von jungen Menschen werben müssen", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Katja Mast, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Augenhöhe schafft Vertrauen. Und deshalb ist es wichtig, nicht nur zuzuhören, sondern junge Menschen auch wirklich an Politik zu beteiligen." Laut der Studie, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde, ist der Anteil junger Männer, die sich politisch "eher rechts" verorten, seit 2019 deutlich gestiegen: von 16 auf 25 Prozent.
Zudem sei ein Teil der jungen Menschen besonders anfällig für populistische Thesen. Insgesamt sei das Vertrauen in Staat und Demokratie aber stabil, hieß es weiter. Zudem gaben 80 Prozent der Teilnehmer an, Angst vor einem Krieg in Europa zu haben, ein ebenfalls großer Teil sorgt sich wegen der Wirtschaftslage und wachsender Armut.
SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Mast sagte dem RND, man müsse die Ergebnisse "sehr ernst nehmen": "Positiv ist, dass sich sehr viele junge Menschen politisch interessieren und Deutschland voranbringen wollen. Sie stehen zu unserer Demokratie und ihren Werten", erklärte sie weiter. "Das ist ermutigend, gut und wichtig, denn unsere Werte werden tagtäglich infrage gestellt und angegriffen."
Die Jugendlichen hätten vor den gleichen weltweiten Herausforderungen Angst, die auch die Politik täglich beschäftige, so Mast: "Der brutale Angriffskrieg Putins hat auch hier deutliche Spuren hinterlassen." Die SPD ziehe daraus auch Schlüsse für ihre Ukraine-Politik und setze weiter auf die Prämisse, "dass Deutschland nicht Kriegspartei werden darf", so Mast.
Foto: Junge Leute mit Smartphones (Archiv), über dts Nachrichtenagentur