Im Streit um eine Dämpfung der steigenden Gesundheitsausgaben spricht sich der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen für drei unbezahlte Krankheitstage und mehr Eigenbeteiligung gesetzlich Versicherter bei Arzneimittel- und Arztkosten aus. Der "Bild" (Dienstagsausgabe) sagte Raffelhüschen, die Einführung von ein bis drei Karenztagen sei sinnvoll. "Das würde kein soziales Problem auslösen. Karenztage sind ein guter Weg, um selbst zu entscheiden, ob man arbeitsfähig ist oder nicht", sagte Raffelhüschen.
Allerdings seien Karenztage "nur Tropfen auf den heißen Stein".
Raffelhüschen ergänzte, es brauche mehr Selbstbeteiligung der gesetzlich Versicherten, "damit die Krankenkassen entlastet werden. So sollten Patienten zum Beispiel die ersten 500 oder 1.000 Euro bei Arztbehandlungen im Jahr selbst tragen. Denkbar wäre auch, dass alle Medikamente zu 20 Prozent aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Klar ist, dass wir eine andere Akzeptanz für Gesundheit haben müssen: dass man für Krankheit auch selbst einstehen muss", sagte der Ökonom der "Bild".
Foto: Arztpraxis für Allgemeinmedizin (Archiv), über dts Nachrichtenagentur