Facebooks Pläne für die umstrittene Kryptowährung Libra nehmen Gestalt an. Die Betreibergesellschaft Libra Association hat kürzlich bei der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) die Zulassung als Zahlungsmittel beantragt, eine Entscheidung könnte in diesem Jahr fallen.
Die Finma wiederum hat sich mit den Aufsichtsbehörden und Zentralbanken der global wichtigsten Währungsräume zum »Libra College« zusammengeschlossen, um die Regulierung einheitlich zu gestalten. Das geht aus einem Bericht des Finanzministeriums für den Bundestagsfinanzausschuss hervor, der dem SPIEGEL vorliegt. In dem College sitzen Vertreter aus den USA, der Eurozone, Großbritannien, Japan und Singapur.
Devisen und Staatsanleihen dieser Länder sollten zunächst den Währungskorb bilden, mit dem Facebook die Ausgabe von Libra absichern will. Um bargeldlosen Zahlungsverkehr vor allem in Schwellenländern zu vereinfachen, sollen Nutzer via Smartphone mit digitalen Libra zahlen können, fast ohne Überweisungs- oder Devisentauschgebühren.
Erstmals habe das Libra College Ende Februar in Zürich getagt, um etwa Fragen zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie zum Verbraucherschutz zu diskutieren. Auf der nächsten Sitzung im Mai wollen sich die Aufseher mit Libras Zulassungsantrag befassen.