Um den Staat als Finanzier so schnell wie möglich wieder loszuwerden, plant Adidas-Chef Kasper Rorsted (58) die Ausgabe einer milliardenschweren Anleihe. Das berichtet das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe.
Weil der Umsatz von Adidas wegen der Corona-Pandemie weltweit um bis zu 80 Prozent eingebrochen war, hatte sich Rorsted Mitte April einen Kreditrahmen von 2,4 Milliarden Euro bei der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) besorgen müssen – 600 Millionen Euro legten die Hausbanken noch drauf. Adidas war damit der erste Dax-Konzern, der in der Virus-Krise den Steuerzahler um Hilfe angehen musste.
Dabei sahen die Finanzpolster der Marke mit den drei Streifen zu Beginn der Krise komfortabel aus: Die Cashreserven lagen Ende 2019 bei knapp 900 Millionen Euro, der Nettogewinn vergangenes Jahr belief sich auf 1,9 Milliarden Euro, und der Konzern verfügte über offene Kreditlinien in Höhe von 2,1 Milliarden Euro.
Für die Ausgabe einer Anleihe muss sich Adidas allerdings das Rating einer großen Agentur besorgen. Bisher hatte sich CFO Harm Ohlmeyer (52) ein solches Rating gespart. Nun soll ein solches möglichst bald vorliegen. Der Konzern „arbeitet aktuell auf den Erhalt eines externen Kreditratings hin“, bestätigte Adidas entsprechende mm-Informationen.
Um nicht nur finanziell, sondern auch geschäftlich möglichst schnell aus der Krise zu kommen, will Rorsted den einzigen Vertriebskanal stärken, der von Corona profitiert – den Onlinehandel. Hier plant der CEO, das Jahresziel von 4 auf 4,5 Milliarden Euro Umsatz heraufzusetzen.