Vor dem Mobilfunkgipfel am Montag fordert die Deutsche Telekom die Beteiligung von Huawei am Netzausbau. "Wir brauchen auch Huawei", sagte Telekom-Deutschlandchef Dirk Wössner der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe). Ohne die Bauteile des chinesischen Netzwerkausrüsters lasse sich nicht einmal das bestehende Netz auf Vordermann bringen.
Weil die Mobilfunkkonzerne die Versorgungsauflagen aus der LTE-Auktion von 2015 immer noch nicht erfüllen, hat der politische Beirat der Bundesnetzagentur die Vorstandschefs von Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland (O2) zum Rapport bestellt. Bis Jahresende sollen die Lücken beseitigt sein.
"Ohne Huawei können wir Funklöcher nicht schnell schließen", so Wössner. Und für den Ausbau des 5G-Netzes brauche man endlich Planungssicherheit. "Wir kommen an einen Punkt, dass Entscheidungen getroffen werden müssen", sagte der Deutschlandchef. Die Telekom habe darauf vertraut, dass es bis spätestens zum Ende des ersten Quartals eine Entscheidung der Politik geben würde.
"Es muss jedem klar sein, dass die Zeit davon läuft. Und unsere Wettbewerber bauen schon mit Hochdruck, auch mit chinesischen Ausrüstern", so der Telekom-Vorstand. Die Netzagentur droht mit Bußgeldern, um die Konzerne bei der Beseitigung von Funklöchern zur Eile anzutreiben. "Das ginge an der Sache vorbei", sagte Wössner. Hauptursache seien schleppende Genehmigungsverfahren und der Widerstand in der Bevölkerung gegen neue Funkmasten. "Was wir wirklich brauchen, ist ein Ausbaubeschleunigungsgesetz", sagte Wössner.
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