An der Börse kursieren Gerüchte, dass die Financial Times mit einem umfangreichen Report noch einmal nachlegen wird gegen Wirecard. Aktie weiter runter.
Das Desaster um die KPMG-Prüfung bei Wirecard scheint noch nicht vorbei zu sein. Offenbar arbeiten Autoren bei der Financial Times an einem weiteren umfangreichen Report. Die KPMG Veröffentlichung soll dabei eine Steilvorlage sein. Angeblich soll der Artikel Ende der Woche veröffentlicht werden. Dieses Gerücht erzeugt weitere Schockwellen beim Wirecard-Kurs.
Unterdessen sehen auch immer mehr Analysten Zweifel bei Wirecard. HSBC hat das Kursziel der Aktie von 210 € auf 105 € glatt halbiert.
Die Analysten von Bankhaus Lampe und Kepler Cheuvreux haben die Bewertung unterdessen ganz ausgesetzt. Zuvor hatten sie Wirecard als "Kauf" bewertet.
Jetzt zittert man an der Börse, dass das Drama um die KPMG Studie nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Zu viele Fragen bleiben offen.
Das Unternehmen hatte zwar am 3. Mai eine Mitteilung veröffentlicht, sich damit jedoch nur noch tiefer in Widersprüche verwickelt. So schreibt "Der Aktionär":
„Jede forensische Prüfung endet mit Sätzen wie: ‚konnte nicht abschließend geklärt werden‘; ‚weder bestätigt, noch widerlegt werden‘; ‚Sachverhalt kann nicht bestätigt werden‘“ enthält, beschreibt ein Szenario, das als PR-Supergau bezeichnet werden muss. Denn: dieser Umstand hätte Wirecard im Vorfeld bekannt sein müssen. Er hätte vorher transparent gemacht werden müssen. Da aber hat das Unternehmen noch verlauten lassen, alle Vorwürfe würden aus der Welt geschafft werden, es gäbe keine Anhaltspunkte für Verdachtsmomemte. Das wurden sie nicht. Stattdessen blinken bei den Marktteilnehmern immer mehr Warnlichter auf."