Der Unternehmer Nikolas Stihl akzeptiert Staatshilfen in der Coronakrise, lehnt aber direkte Beteiligungen des Staates ab. "Unternehmen wie die Lufthansa brauchen wir ja nach der Coronakrise weiterhin. Der Staat kann ihnen über die Krise hinweghelfen, aber dann müssen sie auch wieder allein weitermachen", sagte Stihl dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).
Er halte "gar nichts" davon, wenn der Staat als Aktionär einsteige. Da komme nichts Gutes dabei heraus, wie das Beispiel Commerzbank zeige. "Da ist der Staat vor zehn Jahren in der Finanzkrise eingestiegen, hat keinerlei Mehrwert geschaffen – weder für die Bank noch für die Steuerzahler. Und ein vernünftiger Ausstieg bei der Commerzbank ist ja auch nicht in Sicht", so Stihl. Der Staat sei kein guter Aktionär. Der Unternehmer plädiert allerdings für eine Autokaufprämie auch für Autos mit modernen Verbrennungsmotoren.
"Die finanziellen Mittel des Staates sind begrenzt. Er muss den Hebel mit der maximalen Wirkung suchen, weil man schlicht und einfach nicht allen helfen kann." Mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zeigt sich der Familienunternehmer zufrieden, aber er mahnt: "Die Bundesregierung hat in dieser Krise vieles richtig gemacht. Hinterher weiß man immer alles besser." Die eigentlichen Fehler seien schon vor der Krise passiert, so Stihl. "Pandemiepläne waren schon vorher erarbeitet worden und lagen fertig in den Schubladen. Aber Politik und Behörden waren nicht bereit, die Umsetzung dieser Pläne zu finanzieren und sich entsprechend vorzubereiten."
Foto: 500-Euro-Geldscheine, über dts Nachrichtenagentur