Die Softwareprobleme beim neu geplanten VW-Elektroauto ID.3 reißen nach SPIEGEL-Informationen nicht ab. Einer der Rechner im Auto (»Icas3«) erreiche seine Zielwerte nicht, heißt es in internen Unterlagen. Von einem »negativen Trend« und »mangelnden Stabilitätsfortschritt« ist die Rede.
Auch hat der ID.3 nach SPIEGEL-Informationen Probleme mit der angekündigten »Always On«-Funktion, dem ständigen Datenaustausch übers Internet. Den VW-Fahrzeugen gelingt es beispielsweise noch nicht, eine Routenplanung samt geplanter Ladestopps vom Smartphone aufs Fahrzeug zu übertragen – und während der Fahrt dynamisch anzupassen. Auch das bereits angekündigte Head-up-Display, das zum Beispiel Richtungspfeile aus Sicht des Fahrers dreidimensional auf die Straße projizieren soll, überfordert die Prozessoren im Auto immer wieder.
VW will die gröbsten Fehler internen Unterlagen zufolge bis Ende Juni behoben haben (»Bugfixing«). Einen Monat später ist dann der »Marktaufschlag« vorgesehen – mit sechswöchiger Verspätung gegenüber dem vorherigen Zeitplan. Dann sollen Kaufinteressenten das Auto in Showrooms ansehen und Modelle konfigurieren können. Bis zum geplanten Starttermin werden jedoch nicht alle ursprünglich geplanten Digitalfunktionen zur Verfügung stehen. Der ID.3 soll nach aktueller Planung zunächst mit reduziertem Digitalangebot auf den Markt kommen. Noch fehlende Funktionen sollen die Erstkäufer später per Software-Update nachladen können.
Offiziell teilt der Konzern mit, man stehe zur geplanten Markteinführung im Sommer, der ID.3 werde »mit wesentlichen Funktionsumfängen online« sein. Vorab will sich VW aber »nicht detailliert zu einzelnen Features oder Ausstattungsvarianten äußern«. Digitale Funktionen würden nachträglich »in regelmäßigen Abständen aktualisiert«.