Lufthansa-Chef Carsten Spohr will bald Vorschläge zur Senkung der Personalkosten im Konzern präsentieren. Er verzichtet dabei auf die Unterstützung von zwei anerkannten Experten, die bei der Suche nach einem Kompromiss mit den Gewerkschaften helfen wollten: den ehemaligen Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, und Brandenburgs Ex-Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD), wie der "Spiegel" berichtet. Beide waren im vergangenen November als Schlichter angeheuert worden, um den festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen der Geschäftsführung und der Kabinengewerkschaft UFO zu entschärfen und zu lösen.
Doch seit Ausbruch der Coronakrise haben erst einmal die Gespräche über Sparmaßnahmen Vorrang. Deshalb boten Weise und Platzeck laut UFO an, als kostenlose Berater und Vermittler bei der Ausarbeitung neuer Arbeitszeitmodelle für die gut 20.000 Lufthansa-Flugbegleiter zu fungieren. Spohr und seine mit den Verhandlungen beauftragten Manager lehnten das Angebot ab. Für die Einbeziehung weiterer Personen in die Gespräche und aufwendige Moderationsprozesse sei die Zeit zu knapp, argumentiert ein Lufthansa-Sprecher. Außerdem hätten Weise und Platzeck mit der Tarifschlichtung genug zu tun. Den Durchbruch soll nun ein Treffen mit der UFO-Spitze und Funktionären von zwei weiteren im Konzern vertretenen Gewerkschaften am Mittwoch nächster Woche bringen.
Foto: Lufthansa-Maschine, über dts Nachrichtenagentur