Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat Wirecard wegen des Verdachts der Marktmanipulation angezeigt.
Die zuständige Staatsanwaltschaft München 1 hat das am späten Freitagnachmittag auf Handelsblatt-Anfrage bestätigt. „Der Verdacht beruht darauf, dass die Verantwortlichen von Wirecard durch die Ad-hoc-Mitteilungen vom 12. März 2020 und vom 22. April 2020 irreführende Signale für den Börsenpreis der Aktien der Wirecard AG gegeben haben könnten“, erklärte eine Sprecherin der Strafverfolgungsbehörde.
Die Staatsanwaltschaft München I habe daraufhin ein Verfahren gegen den gesamten Vorstand eingeleitet und seit Freitagmorgen den Firmensitz in Aschheim durchsucht. Zu dem Ergebnis der Durchsuchung und weiteren Schritten machte die Staatsanwaltschaft keine weiteren Angaben.
Hintergrund sind die vielen Verschiebungen des Jahresabschlusses von Wirecard – und die damit einhergehenden Ad-hoc-Mitteilungen des Konzerns. Wirecard hatte ursprünglich geplant, seinen Geschäftsabschluss am 8. April zu veröffentlichen. Im März war dieser Termin auf den 30. April verschoben worden, Ende April dann auf den 4. Juni. Auch dieser Termin ließ sich nicht einhalten. Nun peilt Wirecard eine Veröffentlichung für den 18. Juni an.