Vonovia-Chef Rolf Buch will nach der Coronakrise das Auslandswachstum des Unternehmens ausbauen. Staatliche Institutionen und insbesondere Kommunen müssten jetzt sehr viel Geld für Konjunkturprogramme ausgeben, sagte Buch dem "Handelsblatt". Es bleibe weniger für das Wohnen.
"Vielleicht kommt man dann auch in Frankreich zu dem Schluss: Es ist gut, wenn wir jetzt einen privaten Partner an unserer Seite haben, der eben nicht die hohe finanzielle Belastung hat und der in der Lage ist mitzuhelfen."
Vonovia hatte 2018 einen Zehn-Prozent-Anteil an einem 4.000 Wohnungen umfassenden Wohnungsportfolio in Frankreich erworben. Für einen umfänglichen Einstieg müsste aber zunächst der französische Wohnungsmarkt liberalisiert werden. Den deutschen Markt hält Buch im Blick. Eine Übernahme von Deutsche Wohnen schließt er nicht aus. "Rein von den Zahlen wäre ein Merger schon im September möglich gewesen.
Zahlen allein machen aber keine Transaktionen", so Buch. Die strikte Berliner Wohnungspolitik und der Mietendeckel gelten als Hindernis. An ein schnelles Ende des Mietendeckels glaubt Buch indes nicht, auch wenn das Verfassungsgericht ihn kippen sollte. "Selbst wenn das Verfassungsgericht den Mietendeckel kassiert, halte ich es für eine völlige Illusion, zu meinen, dass wieder alles so wird wie früher." Die Politik werde sich anpassen. "Sie wird ein neues Gesetz machen."
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