Persil- und Pril-Hersteller Henkel will erneut Preiserhöhungen im Handel durchsetzen. "Selektiv" werde es weitere Anpassungen geben, sagte Vorstandschef Carsten Knobel dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe). Forderungen von Händlern und Verbraucherschützern, Preise kurzfristig wieder zu senken, wies er zurück.
"Die Produkte mit den neuen Preisen sind ja erst gerade ins Regal gekommen, obwohl wir höhere Kosten schon seit längerem verkraften mussten. Da können wir kurze Zeit später nicht schon wieder die Preise senken." Henkel habe weiterhin "deutlich steigende Ausgaben". Knobel warnte davor, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb den Anschluss verliert: "Wir müssen uns grundsätzlich Sorgen machen, weil sich die Politik aktuell schwertut, Entscheidungen zu treffen." Der Henkel-Chef plädierte übergangsweise für einen Industriestrompreis, um energieintensive Unternehmen zu entlasten. Der Düsseldorfer Konzern bezieht chemische Vorprodukte etwa von BASF. Bei Henkel gebe es kurzfristig zwar keine Pläne, Teile der Produktion ins Ausland zu verlagern; Knobel fürchtet aber, dass hierzulande auf Dauer Forscher und Innovationsprozesse fehlten, wenn ganze industrielle Strukturen abgezogen würden. "Wenn ich an meine Kinder oder die Generationen danach denke, müssen wir jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, um nicht von anderen überholt zu werden", sagte Knobel und verwies auf aus seiner Sicht fehlende Fortschritte bei Themen wie Entbürokratisierung oder Digitalisierung.
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