Siemens und seine Medizintechnik-Tochter Healthineers werben unter deutschen Konzernen am erfolgreichsten um Entwickler für Künstliche Intelligenz (KI). Das zeigt der Report "The State of AI Talent" der britischen Personalberatung Zeki, über den der "Spiegel" berichtet. Für ihre Analyse nutzten die Berater einen globalen Index von KI-Experten außerhalb Chinas, der sich an der Zahl wissenschaftlicher Publikationen sowie an Auszeichnungen oder Beförderungen in Unternehmen orientiert. Demnach ziehen die beiden im Dax notierten bayerischen Konzerne besonders viele renommierte KI-Fachkräfte an. Auch Bosch ist gleich zweimal unter den Top Ten der deutschen KI-Arbeitgeber vertreten, mit seinem Stammhaus und seinem Center for Artificial Intelligence.
SAP dagegen, der einzige deutsche Softwarekonzern von Weltrang, zieht laut Zeki weniger KI-Talente an. Unter ihnen seien aber relativ viele exzellente Forscher.
Die Schwergewichte der deutschen Industrie sind laut der Personalberatung besonders wichtig, um Deutschland einen Spitzenplatz im globalen KI-Wettlauf zu sichern. Zwei Drittel der besten KI-Talente arbeiteten hierzulande bei Großkonzernen, deutlich mehr als in anderen Ländern, wo Start-ups und mittelgroße Firmen eine größere Rolle spielen.
Insgesamt hole Deutschland im Werben um die besten Köpfe in der Künstlichen Intelligenz auf. Die noch immer hohe Abwanderung von KI-Entwicklern in die USA werde inzwischen durch Zuwanderung, etwa aus Großbritannien, Frankreich oder Italien, mehr als kompensiert. Eine Branche sei aber auffällig abwesend in seinem Ranking, sagte Zeki-Chef Tom Hurd: die deutschen Banken.
Foto: Siemens (Archiv), über dts Nachrichtenagentur