Der Dax ist am Mittwochmorgen schwach in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.430 Punkten berechnet, 0,7 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. Am Ende der Kursliste rangierte die Deutsche Bank. Das Finanzinstitut hatte zuletzt angekündigt, im laufenden Jahr keine weiteren Aktien mehr zurückkaufen zu wollen. "Die Schaukelbörse im Deutschen Aktienindex hält weiter an", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets.
"Tesla und Alphabet haben es mit ihren Quartalszahlen nicht geschafft, die Herzen der Anleger für die Glorreichen Sieben zurückzuerobern. Viele dürften sich nach diesen Nachrichten sogar in der richtigen Position sehen, hatten sie doch im großen Stil damit begonnen, Aktien aus dem Technologiesektor zu verkaufen." Damit stehe nun auch die jüngste Mini-Rally im Dax bereits wieder zur Disposition.
Auf dem Börsenparkett mache sich mehr und mehr Angst breit, dass die Verlustserie im Nasdaq ausgedehnt werden könnte. "Alphabet hatte ausgerechnet dort gewarnt, wo es den Tech-Fans am meisten wehtut: der KI-Fantasie. Bei den Gewinnen jüngst getätigter Investments in diesem Bereich müsse man sich noch gedulden, ließ die Google-Mutter wissen. Tesla hat die Erwartungen der Investoren nicht erreicht und da auch die Robotertaxi-Präsentation auf Oktober verschoben wurde, nehmen sie ihre Gewinne aus der jüngsten Rally mit."
"Tesla-Aktionäre dürften auch wegen Musks Unterstützung von Donald Trump hellhörig geworden sein. Seine generösen Wahlkampfspenden könnten sich am Ende als Reputationsrisiko für Tesla herausstellen." Auch wenn dadurch am Ende vielleicht kein einziger Tesla mehr oder weniger verkauft werden könnte, sei das im Moment trotzdem ein willkommener Grund für viele, die Aktie nach der starken Rally zu verkaufen.
Insgesamt nehme der Druck auf den Aktienmarkt auch deshalb zu, da man sich in eine saisonal schwache Jahreszeit für Aktien bewege. Da werde schon auch mal nach dem Haar in der Suppe gesucht, um einen Vorwand für Gewinnmitnahmen zu haben. Wenn man dazu den sehr bewegten Wahlkampf in den USA hinzufüge, erhalte man die Volatilität, mit der man es in den vergangenen Tagen zu tun hatte. "Daran dürfte sich auch erst einmal nichts ändern. Die Börse befindet sich derzeit in unruhigem Fahrwasser", so Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0849 US-Dollar (-0,05 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9217 Euro zu haben.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur