Zum Wochenausklang hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.423 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem Start im Minus drehte der Dax am Mittag ins Plus und baute im weiteren Verlauf seine Gewinne aus. "Dafür, dass es mit den Technologieaktien in den USA in dieser Woche deutlich und zeitweise gar panisch nach unten ging, präsentierte sich der Deutsche Aktienindex ziemlich stabil", kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets.
"Mit dieser Vorstellung bleiben in Frankfurt alle Optionen auf dem Tisch und ein positiver Monatsausklang sowie ein positiver Start in den August sind weiterhin möglich."
Die Talfahrt der US-Big-Techs in dieser Woche habe Anleger in ihrer Überzeugung bestärkt, dass die US-Notenbank im September die Zinswende einleiten wird. "Die Bühne dafür könnte Fed-Chef Powell schon sehr bald bereiten. Eine erste Zinssenkung bereits auf der Sitzung am kommenden am Mittwoch ist zwar möglich, aber unwahrscheinlich", erläuterte Oldenburger. "Die Fed dürfte sich noch nicht dazu hinreißen lassen. Alles andere wäre eine dicke Überraschung und sollte weitere Kurskapriolen am Aktienmarkt auslösen."
Zwar zeigten die am Donnerstag veröffentlichten BIP-Zahlen, dass die US-Wirtschaft nach wie vor widerstandsfähig ist, jedoch sei das Wachstum eher mit Lagerverkäufen der Industrie zu erklären, da nicht mehr produziert wurde. "Der PCE-Inflationsindikator zeigte heute ebenfalls eine sich weiter abkühlende Preiskomponente, so dass der Weg für eine Zinswende in den USA grundsätzlich geebnet sein dürfte", sagte der Marktanalyst. "Damit könnte sich auch der Aufwärtstrend, der Ende vergangenen Jahres startete, als der Markt erste Zinssenkungen einpreiste, trotz oder gerade auch nach der aktuellen Korrektur fortsetzen."
Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im August kostete 32 Euro und damit zwei Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund sieben bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der Ölpreis sank hingegen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 80,49 US-Dollar, das waren 188 Cent oder 2,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0854 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9213 Euro zu haben.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur