Kommentar von David Iusow-Klassen
Liebe Leser,
im ersten Teil der Reihe zur Facebook Aktie haben wir kennen gelernt, dass Facebook sich zurzeit gegen ein sich abschwächendes Wachstum der Nutzeranzahl wappnet. Dafür möchte das Unternehmen zum einen das Internet in schwer zugängliche Regionen bringen und natürlich durch neue Applikationen, wie etwa Find Wifi nicht nur Nutzer gewinnen, sondern auch gleichzeitig Werbetreibende. Vor allem Deutschland könnte nun Facebook jedoch ein Dorn im Auge sein.
Deutschland will bei Hasskommentaren härter durchgreifen
Kürzlich hatte man im deutschen Parlament den Beschluss getroffen, mit dem Social-Media Unternehmen in einer Höhe bis zu 57 Mio. US-Dollar bestraft werden können, sofern sie es nicht schaffen, Hasskommentare aus ihren Portalen zu löschen. Das ist insofern heikel für Facebook, als dass ein Teil der Community sich auf die freie Meinungsäußerung berufen könnte und damit Facebook den Rücken kehren würde. Im schlimmsten Fall könnten sogar auf Basis der freien Meinungsäußerung gar Klagen gegen Facebook erhoben werden.
EU-Markt bleibt nach den USA und Kanada am wichtigsten
Weiterhin ist die User-Base von Facebook dermaßen groß, sodass alleine das Identifizieren und Löschen dieser Kommentare mit einem hohen Aufwand einhergehen dürfte. Darüber hinaus könnten Regierungen autoritär geführter Länder, den Beschluss zum Anlass nehmen, eigene Zensuren gegen Facebook härter durchzusetzen. Auch daran würde schließlich das Wachstum der Nutzeranzahl leiden. Facebook wurde in diesem Jahr bereits zu einer Strafe von 122 Mio. US-Dollar seitens der europäischen Kartellwächter im Zusammenhang mit der WhatsApp Akquisition verdonnert. Der EU-Markt stellt für Social-Media Unternehmen, nach den USA und Kanada, den derzeit wichtigsten Absatz-Markt dar. Von den ca. 8 Mrd. US-Dollar Umsatz im ersten Quartal 2017 wurden 2 Mrd. US-Dollar alleine in der EU erzielt.
Ein Beitrag von David Iusow-Klassen.