Liebe Leser,
die Allianz-Tochter Global Investors gehört zu den weltweit größten Vermögensverwaltern. Zudem hat der Versicherungskonzern mit der US-Tochter Pimco ein zweites Pferd im Stall, das ein ähnliches Anlagevermögen verwaltet. Doch auf dem Anlagemarkt wird die Luft für die professionellen Fondsmanager aufgrund des Erfolgs der ETFs immer dünner. Jetzt will Global Investors sein Gebührenmodell verändern, um Kunden zurückzugewinnen bzw. weiterhin an sich zu binden.
Vielversprechendes Modell
ETFs (Exchange Traded Funds) bilden Börsenindizes ab, indem sie die dazugehörigen Aktientitel aufkaufen, und haben einen gravierenden Vorteil aus Anlegersicht: Die Gebühren sind mit durchschnittlich 0,4 % jährlich weitaus günstiger als aktiv gemanagte Portfolios. Da können die Fondsverwalter auch schon mal zwei oder mehr Prozent für ihre Arbeit verlangen. Dieses üppige Salär frisst die Gewinne weg – sofern es sie denn überhaupt gibt. Denn das ist ein zweiter Trend: Die aktiv gemanagten Fonds haben in den letzten Jahren kaum noch die ETFs entscheidend outperformen können. Wozu soll also dann ein Anleger mehr zahlen?
Genau hier setzt die Allianz-Tochter an. Sie verlangt von ihren Kunden nur noch dann Geld, wenn der eigene Fonds einen Benchmarkindex outperformt, die Investoren also eine höhere Rendite als mit einem herkömmlichen ETF verdienen. Dieses neue Modell ist allerdings vorläufig nur in den USA geplant. Aber sollten die Ergebnisse dort im Wettbewerb zufriedenstellend ausfallen, könnten auch alsbald europäische Kunden von dim vielversprechend klingenden Angebot profitieren.
Ein Beitrag von Mark de Groot.