Liebe Leser,
vor etwa zweieinhalb Jahren kündigte der Autogigant Daimler an, die Produktion in Ägypten zu stoppen. In der Folge zog sich der Konzern aus der ägyptischen Gemeinschaftsfirma EGA, an welcher Daimler zu 26 Prozent beteiligt war, zurück. Der damalige Grund: eine Verschärfung der Zollaufschläge.
Daimler mit einem Comeback in Ägypten?
Nun könnte die Abstinenz im nordafrikanischen Land schon bald wieder der Vergangenheit angehören. Dies berichtete Reuters am Mittwoch unter Berufung auf den Chef der Suezkanal-Behörde Mohab Mamish, der sich nach einer Zusammenkunft mit dem ägyptischen Ministerpräsidenten Sherif Ismail und einem Daimler-Regionaldirektor zur Sache äußerte.
Neues Logistikzentrum in der SCZone?
Laut den Angaben des Behördenchefs will Daimler in der Nähe des Suezkanals ein 50.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum errichten. Die Anlage soll innerhalb der neuen Wirtschaftszone Suez Canal Economic Zone (SCZone) gebaut werden. Daimler wollte die Pläne bisher nicht bestätigen. Dennoch betonte man, dass man die Konditionen in allen Märkten und Regionen ständig überwache, um Absatzaussichten und Marktwachstum zu prüfen.
SCZone soll ausländische Investoren locken
Mit der SCZone will die ägyptische Regierung die für die Schifffahrtswege essentielle Suezkanalregion zu einer noch größeren internationalen Logistik- und Industrie-Drehscheibe erweitern. Im Zuge des Projekts wurde der wichtige Kanal auf insgesamt 72 Kilometern ausgebaut. Das gesamte Gebiet der Wirtschaftszone umfasst etwa 460 Quadratkilometer und sechs Seehäfen. Die SCZone zielt auf ausländische sowie exportorientierte Unternehmen ab, die der Region zu neuer Blüte verhelfen sollen.
Suezkanal – das Tor nach Indien
Der Suezkanal bildet die Grenze zwischen Afrika und Asien, stellt eine direkte Verbindung des Mittelmeers mit dem Roten Meer dar und ermöglicht somit die Zusammenführung des Nordatlantiks und des Indischen Ozeans. Vor der erstmaligen Eröffnung der Wasserstraße im Jahr 1869 mussten aus dem Nordatlantik ansteuernde Schiffe den afrikanischen Kontinent langwierig umrunden, um vom verheißungsvollen Handel mit Indien profitieren zu können.
Ein Beitrag von Marco Schnepf.