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Glencore: Wie finanziell stabil ist der Rohstoffriese im Peer-Vergleich?


Liebe Leser,

die Aktie des Rohstoffhändlers Glencore konnte sich seit Anfang 2016 deutlich erholen und damit einen Wertgewinn von 384 % verbuchen. Markttechnisch betrachtet hat die Aktie damit einige Hürden gemeistert und notiert nun nahe eines wichtigen relevanten Widerstandes. Wie der Chart auf Wochenkerzenbasis unten deutlich macht, wäre es von Vorteil, wenn die Aktie den Preisbereich bei 4 GBP je Aktie überwindet. In diesem Bereich liegen die Hochs aus den Jahren 2012,2013 und 2014.

Fundamental betrachtet einige Verbesserungen erzielt

Fundamental betrachtet hat sich die Aktie ebenso erholen können. Der herbe Einbruch im Jahr 2015 ereignete sich im Zuge fallender Rohstoffpreise bei einer gleichzeitig sehr hohen Verschuldung des Unternehmens und kurzfristigen Fälligkeiten. Seitdem konnte Glencore den Verschuldungsgrad deutlich reduzieren und das sogar im Vergleich zu einigen der Peers.

Hohe Zinskosten und kurzfristige Fälligkeiten sorgten für Aktiencrash in 2015

Da gerade hohe Zinskosten und die kurzfristigen Fälligkeiten ein großes Problem für viele der Rohstoffproduzenten im Rahmen fallender Rohstoffpreise waren, haben sich die meisten von ihnen seitdem einer Entschuldung verschrieben. Betrachten wir dazu den sogenannten Zinsdeckungsgrad. Der Zinsdeckungsgrad gibt an, wie gut das Unternehmen mit Hilfe des erwarteten EBITDA die Zinskosten decken kann. Je höher der Grad, desto geringer ist die finanzielle Verschuldung und somit das Risiko des Unternehmens.

Nach Zinsdeckungsgrad im mittleren Bereich

Der Zinsdeckungsgrad von Glencore auf Basis des erwarteten EBITDA für 2017 liegt bei 10,45 und auf Basis des erwarteten EBITDA für 2018 bei 12,98. Zum Vergleich: Die höchsten Zinsdeckungsgrade weisen die beiden Peers BHP Biliton sowie Rio Tinto auf. Für 2017 jeweils 19,7 und 20,15. Den niedrigsten Zinsdeckungsgrad weist Freeport McMoRan mit 7,8 auf. Es wird nun auch klar, warum Rio Tinto bei den Analystenempfehlungen im Vergleich zu den Peers vorne mit dabei ist.

Da für die nächsten beiden Jahre wieder fallende Rohstoffpreise erwartet werden, dürfte die finanzielle Verschuldung bei der Bewertung durchaus eine Rolle spielen. Glencore rangiert da eher im mittleren Bereich, sofern man den Zinsdeckungsgrad zu Rate zieht. Dennoch bekommt die Aktie verhältnismäßig viele Kaufen-Bewertungen seitens der Analysten, was aber daran liegen könnte, dass Glencores Geschäftsbereiche diversifizierter sind.

Ein Beitrag von David Iusow-Klassen.

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