Liebe Leser,
Lufthansas Aktienkurs hat im Jahresverlauf zu einem Höhenflug angesetzt und ist damit einer alten Gesetzmäßigkeit an der Börse gefolgt: Der Börsenkurs folgt der Gewinnlinie. Grundlage für den Höhenflug waren das gute Sommergeschäft und die verbesserten Kostenstrukturen. Neben den Netz-Airlines konnte auch die Frachtsparte Lufthansa Cargo nach langer Flaute einen positiven Beitrag leisten. Die Fluglinie konnte im 1. Halbjahr höhere Ticketpreise durchsetzen und profitierte von dem Streckenausbau durch die kostengünstig angemieteten Flugzeuge von Air Berlin und die Konsolidierung der übernommenen Brussels Airline.
Von der umstrittenen Billigmarke Eurowings wird ein positiver Gewinnbeitrag erwartet
Daraus resultierte ein Umsatzplus von 13% auf 16,95 Mrd €. Der operative Gewinn wurde nahezu verdoppelt, und der Nettoüberschuss stieg um 57% auf 672 Mio €. Für das 2. Halbjahr warnte das Management angesichts der hohen Wettbewerbsintensität vor einem Rückgang der Ticketpreise. Weitere Einsparungen sollen das überkompensieren und zu einem Anstieg des bereinigten operativen Gewinns gegenüber dem Vorjahr führen.
Der Rekordwert von 1,82 Mrd € aus 2015 rückt in Reichweite. Auch von der umstrittenen Billigmarke Eurowings erwartet Unternehmenschef Spohr trotz der hohen Anlaufkosten einen positiven Gewinnbeitrag. Ob der Konzern seine Marktanteile durch weitere Zukäufe, etwa bei den Fluglinien Air Berlin und Alitalia, ausbaut, ist aktuell unklar.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.