Ökonom Clemens Fuest kritisiert die Rolle der Zentralbank EZB in der Euro-Rettungspolitik. "Die EZB bewegt sich zweifellos in einer Grauzone".
Das Bundesverfassungsgericht verhandelt am 11. und 12. Juni über die Euro-Rettungspolitik. Dort werden auch d! er Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, sowie EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen als Experten gehört werden
Eine Erweiterung des Mandats der EZB wäre aus der Sicht von ZEW-Chef Fuest keine sinnvolle Lösung. "Verhandlungen über eine Erweiterung des Mandats der Notenbank würden wohl Jahre dauern", schätzt er. "Ihr das Mandat zu geben, Staaten in finanziellen Krisen finanziell zu helfen, würde zu Konflikten zwischen Geld- und Fiskalpolitik führen, wie sie derzeit diskutiert werden." Den Zerfall der Währungsunion zu verhindern, sei Aufgabe der Regierungen und der Parlamente in Europa, nicht der EZB. "Die EZB muss der Politik das Heft wieder in die Hand geben", fordert Fuest.