Russischer Botschafter kritisiert Auftrittsverbot beim Eurovision Song Contest (ESC). Für die im Rollstuhl sitzende Russin endete der Traum einer ESC-Teilnahme, weil ihr ein Auftritt auf der annektierten Krim im Jahr 2015 vorgeworfen wurde.
Zum Auftakt der Entscheidungswoche des Eurovision Song Contests (ESC) in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat Russland in scharfen Tönen das Auftrittsverbot für seine Sängerin Julia Samoilowa kritisiert: "Ich glaube nicht, dass es hierbei wirklich um die politische Krise oder um die Krim geht, eher um reinen Zynismus", sagte der russische Botschafter in Berlin, Wladimir Grinin, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag).
Für die im Rollstuhl sitzende Russin endete der Traum einer ESC-Teilnahme, weil ihr ein Auftritt auf der annektierten Krim im Jahr 2015 vorgeworfen wurde.
Dies hatte ein Einreiseverbot für die Ukraine zur Folge, welches auch für die Teilnahme am ESC nicht ausgesetzt oder verkürzt wurde. "Es ist schade, dass so eine tolle Sängerin darunter leiden muss, weil die heutige ukrainische Macht so stark von der Russophobie und von den nationalistischen Komplexen verseucht ist", bedauerte Grinin. "So ein Benehmen ist absolut unanständig."
Die Ukraine verwehrte auch zahlreichen russischen Journalisten trotz Akkreditierung zum ESC die Einreise, weil diese in den vergangenen Jahren von der Krim berichtet hatten.