Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im August massiv eingetrübt. Der Stimmungseinbruch erstreckte sich zudem auf alle Branchen gleichermaßen. So sanken die Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe sowie für den Groß- und den Einzelhandel auf die niedrigsten Niveaus in diesem Jahr.
von Postbank Research
Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im August massiv eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex, für dessen Erhebung jeden Monat etwa 7000 Unternehmen befragt werden, gab von 112,9 auf 108,7 Punkte nach. Damit lag er deutlich unter unserer Schätzung und der des Marktes. Dies lag sowohl an der Einschätzung der Lage als auch der Erwartungen. Die Lagekomponente gab von 121,4 auf 118,1 Punkte nach, die Erwartungen sogar noch stärker von 105,0 auf 100,1 Zähler.
Der Stimmungseinbruch erstreckte sich zudem auf alle Branchen gleichermaßen. So sanken die Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe sowie für den Groß- und den Einzelhandel auf die niedrigsten Niveaus in diesem Jahr. Der Index für die Baubranche rutschte wieder deutlicher in den negativen Bereich, nachdem dieser in den Monaten zuvor stetige Verbesserungen aufgewiesen hatte.
Auch wenn der Rückgang des ifo-Index stärker ausfiel als im Vorfeld erwartet wurde, liefert er keinen Grund für akute Panik. Denn ein Abwärtsrisiko war angesichts des immer noch sehr hohen Indexniveaus, eines verschlechterten Konjunkturausblicks sowie der heftigen globalen Marktturbulenzen der letzten Wochen durchaus gegeben. Insbesondere der letztgenannte Punkt dürfte den Abwärtstrend noch verstärkt haben. In den nächsten Monaten rechnen wir, passend zu der erwarteten konjunkturellen Schwächephase, mit weiteren Rückgängen des ifo-Index.