Zinserhöhungen sind vom Tisch. In den USA werden jetzt sogar Senkungen diskutiert. Außerdem sprechen immer mehr Indikatoren für eine Rezession. Ist die nächste Finanzkrise programmiert? Gut für Gold?
Gold 1 Jahr in USD
von Sascha Opel
Die FED wird dem Druck der Märkte sehr wahrscheinlich nachgeben. Dies kann man aus den Bemerkungen von FED-Chef Powell gestern „herauslesen“.
Schon vor der gestrigen Rede hatten die Marktteilnehmer praktisch zwei Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr eingepreist. Die Frage wird sein, ob man bereits im Juli liefert, oder ob der Druck bis dahin in Form von fallenden Renditen und/oder Aktienkursen nochmals aufgebaut werden muss. Die starke Reaktion von DOW, NASDAQ und S&P, die allesamt deutlich über 2% nach oben sprangen, zeigt eindeutig, wie abhängig der Markt von billigem Geld ist.
Es scheint nicht nur so, sondern steht fest: Das globale Finanzsystem ist ohne dauerhaft niedrige Zinsen nicht mehr überlebensfähig.
Marktbereinigungen scheinen nicht mehr geduldet zu werden. Stattdessen werden überschuldete Zombiebanken und Firmen in allen Bereichen am Leben erhalten und zusätzlich neu geschaffen.
Der billige Zins (bzw. Nullzins) hält den Laden zusammen. Eine Gesellschaft, die eigentlich pleite ist und vom Markt verschwinden müsste, kann durch einen Nullzins künstlich länger am Leben gehalten werden. Bereits vor vielen Jahren betrachteten wir den Nullzins mit einer Droge. Sobald diese Droge Zins zu teuer wird, laufen die Junkies nervös Amok.
Eine lockerere FED-Geldpolitik könnte den USD etwas belasten und Gold und andere Rohstoffe beflügeln.
Obwohl die Goldminen in den Tagen zuvor stark waren, haben diese gestern mit steigenden Aktienmärkten nicht nachgegeben. Eine nach wie vor nach oben ziehende Inflation bei gleichzeitig fallenden Zinsen wäre das ideale negative Realzinsumfeld in dem Gold gedeihen kann.
In einem Umfeld höherer Inflationsraten sind Goldminen neben Basiskonsumgütern oder auch Pharmawerten meist erste Wahl. Logisch: notwendige Artikel des täglichen Lebens (Basiskonsumgüter) muss man weiterhin kaufen. Dagegen werden teurere Ausgaben (neues Auto, iPhone etc.) nach hinten geschoben.
Man braucht nur die Aktienkurse von Nestle, McDonalds, Unilever, Coca Cola, Pepsi oder Procter&Gamble betrachten, die fast ausnahmslos bereits nahe Allzeithoch notieren. Dorthin floss das Geld auch in der letzten Krise.
Den allergrößten Hebel würden aber Goldminen und Junior Explorer bieten, die noch nahe ihrer Tiefs notieren, gerade Bodenbildungen oder frische Aufwärtstrends ausbilden. Es fehlt der letzte Zündfunke und dieser Sektor hebt ab und kann dreistellige Renditen liefern!
Selbst wenn man Gold und Goldminen als Anlageklasse verdammt - jetzt ist die Zeit, sich für den kommenden Zyklus, der Gold nach dem noch zu leistenden Break über 1360/1380 USD auch in Richtung Allzeithoch bei 1921 USD führen kann, fit zu machen!
Einzelaktien: Continental Gold (Kanada CNL, 2,72 CAD +6,2%) bohrte 31 Meter mit unglaublichen 25,11 Gramm je Tonne Gold. Die Aktie bleibt ein klarer Kauf und Übernahmekandidat in diesem kommenden Zyklus.
Premier Gold Mines (Kanada PG) hat nach dem starken Move der Vortage auf 2 CAD intraday auf 1,90 CAD korrigiert, um dann beinahe unverändert aus dem Markt zu gehen. Auch hier wird also in der Schwäche gekauft und ein neuer Trend könnte sich mit dem Break über die 2,05 CAD massiv beschleunigen! Ähnlich verhielten sich gestern viele Gold- und Silberwerte, welche nach dem steilen Anstieg der Vortage zunächst konsolidierten.
Sollte nur ein Bruchteil des institutionellen Geldes den Goldmarkt wiederentdecken, werden diese Aktien ihre Hebelwirkung nach oben voll entfalten und die jüngsten Anstiege waren nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns erwarten könnte.
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