Linksfraktionschef Gysi greift die AfD frontal an. „Die AfD vertritt sehr unsoziale Positionen. Da sitzt einer im Vorstand, der durchsetzen will, dass allen, die Sozialleistungen beziehen, das Wahlrecht entzogen wird“.
Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, hat die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) scharf angegriffen. „Die AfD vertritt sehr unsoziale Positionen. Da sitzt einer im Vorstand, der durchsetzen will, dass allen, die Sozialleistungen beziehen, das Wahlrecht entzogen wird“, sagte Gysi Handelsblatt Online.
„Das ist doch eine abstruse Forderung. So jemanden möchte ich nicht im Bundestag haben.“ Gysi spielt damit auf Äußerungen des AfD-Gründungsmitglieds Konrad Adam an. Als Kolumnist der Zeitung „Die Welt“ hatte Adam 2006 Überlegungen zur Aberkennung des Wahlrechts für „Inaktive und Versorgungsempfänger“ angestellt.
Gysi geht nicht davon aus, dass die AfD durch die aktuelle Griechenland-Debatte zusätzlichen Auftrieb bekommt, um in den Bundestag einzuziehen. „Die AfD bekommt die Wende nicht mehr hin.“ Die Partei wolle raus aus dem Euro. „Und ich bin überzeugt, dass die Bürger diesen Weg für falsch halten. Ich halte das ja auch für den falschen Weg“, betonte Gysi.
Der Linksfraktionschef glaubt auch nicht, dass die SPD mit Griechenland wird punkten können. Die SPD sei in dieser Frage nicht besonders glaubwürdig. „Sie mault rum und kritisiert den Sozialabbau in Griechenland. Dabei wusste sie bei jedem Euro-Rettungsschirm, dass das damit verbunden ist“, sagte Gysi. Und trotzdem habe sie immer zugestimmt. „Da hätte die SPD mal Opposition sein und dagegen stimmen müssen.“