Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die deutsche Wirtschaft zu verstärkten Investitionen in Afrika aufgerufen. "Die Chancen für deutsche Unternehmen in Afrika waren nie besser als jetzt", sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). "Von Januar bis Mai hat der deutsch-afrikanische Handel bereits um fast 13 Prozent zugelegt. Und fünf der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit finden sich in Afrika."
Besonders hob Müller sogenannte Reformpartnerschaften mit Ländern wie Tunesien und Ghana hervor, die Voraussetzungen für Investitionen - etwa Rechtssicherheit - schufen. Zugleich warnte Müller afrikanische Staaten vor einer Zusammenarbeit mit China. "Es geht China vor allem um die Ressourcen Afrikas, nicht darum, dass die Menschen auf dem Kontinent faire Löhne erhalten und Wertschöpfung vor Ort geschaffen wird", sagte der Minister. So brächten die Chinesen für Bauprojekte oft ihre eigenen Arbeiter mit und es entstünden keine Jobs für die lokale Bevölkerung. Dies solle "ein Warnsignal für afrikanische Staaten sein". Nach einer Zusammenstellung des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, über die die Funke-Zeitungen berichten, hat sich der deutsche Außenhandel mit Afrika im ersten Halbjahr 2019 um 8,5 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro erhöht. Vor einem Jahr hatte er bei 2,7 Milliarden Euro gelegen. Die Exporte stiegen auf 12 Milliarden, ein Plus von 8,3 Prozent. Die Importe wuchsen um 8,8 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Wichtigster afrikanischer Markt für deutsche Unternehmen bleibt Südafrika mit Exporten in Höhe von 4,8 Milliarden Euro und Importen von 4,4 Milliarden Euro. Das größte Wachstum wurde mit Nigeria erreicht: Hier stiegen die Exporte um 24,4 Prozent auf 489 Millionen Euro.
Foto: Hurghada (Ägypten), über dts Nachrichtenagentur