Der norwegische Bestsellerautor und langjährige Umweltschutzaktivist Jostein Gaarder ("Sofies Welt") hat Greta Thunberg gegen Vorwürfe in Schutz genommen, wonach der Hype um ihre Person das eigentliche Thema in den Hintergrund stellen würde. "Wir stehen am Anfang einer Revolution", sagte der Schriftsteller der "Welt am Sonntag". Er glaube, dass Greta Thunberg "sehr viel opfere".
"Aber sie scheint der Sache sehr verpflichtet zu sein. Ich glaube, wir brauchen solch einen Charakter wie sie." Gaarder hatte mit den Einnahmen seines Weltbestsellers "Sofies Welt" ab 1998 einen mit 100.000 US-Dollar dotierten Preis für Wissenschaftler und Umweltschutz-Aktivisten finanziert, der 17 Jahre lang vergeben wurde. Heute sympathisiert der frühere Lehrer mit der "Fridays for Future"-Bewegung. Er habe Enkel, die freitags die Schule schwänzten und für den Klimaschutz protestierten. Er unterstütze sie, sagte er der 67-Jährige der Zeitung. Was ihn an den Jugendlichen imponiere, sei, dass sie trotz angedrohter Strafen weitermachten. "Das erinnert mich an die großen Bürgerrechtsbewegungen in den USA in den 60ern. Martin Luther King wurde das Gesicht dieser Bewegung", sagte er der "Welt am Sonntag". Er habe sich schon vor vielen Jahre gefragt, ob es je ein Gesicht geben würde, das man mit dem Kampf gegen die "Verrücktheit der globalen Erwärmung" verbinde, fügte er hinzu. "Und dann kam Greta Thunberg, dieses kleine Mädchen aus Schweden. Sie ist vielleicht nicht die Art von Person, die ich mir vorgestellt hätte. Aber sie ist enorm wichtig geworden."
Foto: Greta Thunberg, über dts Nachrichtenagentur