Nach dem schwachen Abschneiden der Linkspartei bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg hat der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, den Kurs seiner Partei in Frage gestellt. "Offensichtlich werden wir nicht mehr als die erste Adresse der Ostinteressen-Vertretung angesehen", sagte Bartsch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). Insbesondere das Ergebnis in Brandenburg sei zutiefst ernüchternd.
"Wir müssen ein paar Grundfragen zur Strategie in der Linken stellen und beantworten", so der Linken-Politiker. Auf die Frage, warum die Linke viele Wähler an die AfD verliere, sagte Bartsch: "Würde ich das wissen, hätte ich es vor der Wahl mitgeteilt." Die Ergebnisse zeigten, dass die permanente Fokussierung auf die AfD diese nur stark mache. Die Politik der Koalition in Berlin trage wesentliche Verantwortung für das Erstarken dieser Partei. Zugleich setzte sich Bartsch für ein Bündnis mit SPD und Grünen auf der Bundesebene ein. "Das Ziel bleibt eine sozial gerechte, ökologische Politik durch ein Mitte-Links-Bündnis mit einer starken Linken", so der der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag.
Foto: Dietmar Bartsch, über dts Nachrichtenagentur