Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) fordert, die Kapazitäten für Coronatests zu vergrößern. "Das Testen ist grundsätzlich weiter entscheidend, um Infektionen zu identifizieren. Deswegen müssen wir die Kapazitäten erhöhen", sagte er dem "Spiegel".
Das sei bisher nicht in ausreichendem Maße geschehen. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass in der kalten Jahreszeit bis zu drei Millionen Tests pro Woche notwendig sein könnten, machbar sind nach Institutsangaben derzeit aber nur maximal 1,96 Millionen. Die Testproblematik wurde zuletzt im Corona-Kabinett beraten, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Teilnehmer. Dabei ging es Teilnehmern zufolge auch um die Antigentests, die nach der neuen Teststrategie von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für mehr Sicherheit in Kliniken und Altenheimen sorgen sollen. Dafür hat sich das Ministerium bis Jahresende 26,5 Millionen solcher Tests vertraglich gesichert, die aber nach Einschätzung der Regierung nicht ausreichen werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) soll im Kabinett gewarnt haben, dass die Kapazitätsgrenze bei den Schnelltests bald erreicht sei. Ein 200-Millionen-Euro-Programm soll nun die Produktion im Inland ankurbeln. Unterdessen dämpft der Erste Bürgermeister Hamburgs, Peter Tschentscher (SPD), zu große Erwartungen an einen baldigen Impfstoff. "Konkretere Pläne, wer wann geimpft wird, können wir erst machen, wenn zuverlässige Angaben über den Impfstoff und seine Verfügbarkeit vorliegen", sagte Tschentscher im "Spiegel". Die Firma Biontech habe selbst angegeben, man müsse in den klinischen Studien noch weitere Daten erheben und auswerten, sagte der SPD-Politiker, der auch Arzt ist. Anfang der Woche hatten Biontech aus Deutschland und das US-Pharmaunternehmen Pfizer Erfolge in der gemeinsamen Entwicklung eines Corona-Impfstoffes gemeldet.
Foto: Corona-Teststelle, über dts Nachrichtenagentur