Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), Ingrid Hartges, hat den Streit zwischen Bund und Ländern zur Kostenverteilung für weitere Corona-Hilfspakete kritisiert. "Ich erwarte bundesweit einheitliche und klare Regeln. Es kann nicht sein, dass die Hilfen am Ende im Föderalismus zerstückelt werden, weil sich einzelne Bundesländer die Zahlungen nicht leisten können und dort Betriebe unverschuldet pleitegehen", sagte Hartges den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Sie forderte von Bund und Ländern, "sich zusammenzuraufen". Kein Verständnis zeigte Hartges für die durch eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) ausgelöste Debatte, ob die Höhe der Entschädigungszahlungen angemessen ist. Aus den bisherigen Hilfsprogrammen sei das Hotel- und Gaststättengewerbe mit rund 1,8 Milliarden Euro unterstützt worden. "Bis heute gehen wir von rund 33 Milliarden Euro Umsatzverlust aus. Entsprechend ist es richtig, der Branche mit den November- und Dezemberhilfen unter die Arme zu greifen", sagte Hartges. Zwar sei eine Einzelfallgerechtigkeit bei einer pauschalen Entschädigung nicht immer garantiert. Allerdings seien im Schnitt 55 bis 75 Prozent der Kosten im Gastgewerbe Fixkosten. "Der Vorwurf, Unternehmen bereichern sich an der Hilfe, ist daher völlig fehl am Platz", sagte Hartges. Das Gastgewerbe bringe ein Sonderopfer, so die DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin. "Für dieses Sonderopfer müssen wir entschädigt werden. Und bisher ist noch kein einziger Euro aus der Novemberhilfe in den Kassen der Betrieben angekommen", kritisierte Hartges.
Foto: Hotelzimmer, über dts Nachrichtenagentur