Angesichts der hohen Infektionszahlen in den Pflegeheimen und deutlich mehr Todesfällen als bei der ersten Pandemiewelle im Frühjahr fordert der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), die aktuellen Besuchsregeln in Pflegeheimen auf den Prüfstand zu stellen. "In den Pflegeheimen haben wir bei Infektionen eine Bündelung an Herausforderungen, da zahlreiche Mitarbeiter in Quarantäne müssen, parallel aber deutlich höhere Anforderungen an die Sicherheit der Pflege und der Betreuung erfüllt werden müssen", sagte Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste am Freitag. Bei dieser angespannten Personalsituation brauche man eine Priorisierung auch bei den Besuchern.
"Die Heime müssen Besuche, Hygiene- und Infektionsschutz sowie die tägliche Pflege gleichermaßen gewährleisten können." Menschlicher Kontakt sei wichtig, sagte der bpa-Präsident. Bei der Organisation von Besuchen in Pflegeheimen müsse aber immer die Sicherheit der Bewohner und die Belastungsgrenzen der Pflegenden in den Mittelpunkt gestellt werden. Nach Worten Meurers sind folgende Festlegungen nötig: Die Beschränkung von Besuchen in Pflegeheimen auf eine Person je Bewohner pro Tag, eine von der Einrichtung festzulegende und auf die jeweilige Situation angepasste tägliche Höchstzahl an Besuchen und eine vorherige Terminabsprache für Besuche. "Wir müssen die Pflegenden in den Heimen vor wachsender Überforderung schützen, um eine sichere Versorgung der Bewohner zu wahren", so der bpa-Präsident.
Foto: Seniorin im Rollstuhl, über dts Nachrichtenagentur