Die Berliner SPD-Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin Franziska Giffey will unabhängig vom Ausgang des Plagiatsverfahrens an der Freien Universität Berlin an ihren Ämtern festhalten. Die SPD und die Bürger in Berlin könnten sich auf sie verlassen - "egal, was passiert", sagte Giffey den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Der Landesparteitag habe sie mit 89,4 Prozent der Stimmen zur Berliner SPD-Vorsitzenden gewählt.
"Und der Landesvorstand hat mich einstimmig als Spitzenkandidatin für die Wahl zum Abgeordnetenhaus nominiert. Das ist eine gute Grundlage und echter Rückenwind für alles, was kommt." Sie gehe davon aus, dass die Universität ihre Doktorarbeit "sachlich und kompetent prüft und bewertet", so die Bundesfamilienministerin. "Ich will aber nicht, dass meine Doktorarbeit weiter zum Gegenstand einer politischen Auseinandersetzung gemacht wird. Deshalb habe ich erklärt, den Titel nicht mehr zu führen." Ursprünglich hatte Giffey angekündigt, als Ministerin zurückzutreten, wenn die Universität ihr die Doktorwürde aberkenne. Darauf wollte sie allerdings nicht mehr eingehen: "Alles, was es jetzt zu diesem Thema zu sagen gibt, habe ich erklärt." Giffey ließ Unverständnis erkennen über die Entscheidung der FU, das Plagiatsverfahren noch einmal aufzurollen. Auf das Ergebnis der Überprüfung vom Oktober 2019 - Giffey durfte den Doktortitel behalten - habe sie vertraut. "Und jetzt kommen zwei Gutachten - das eine von der AfD, das andere von der CDU beauftragt - und führen dazu, dass ein abgeschlossener Fall noch einmal neu aufgerollt wird", sagte sie. "So etwas hat es meines Wissens in Deutschland noch nicht gegeben."
Foto: Franziska Giffey, über dts Nachrichtenagentur