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Paritätischer: Zu wenig Hilfe für sozial Schwache in Pandemie


Menschen in einer Corona-Warteschlange, über dts NachrichtenagenturIn der Corona-Pandemie haben sozial Schwache dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge zu wenig staatliche Unterstützung erhalten. Die öffentliche Hand habe 2020 und 2021 etwa 500 Milliarden Euro ausgegeben, um die Folgen der Pandemie abzufedern, doch nur 1,6 Milliarden Euro seien an Transferleistungsempfänger geflossen, berichtet das ZDF-Magazin "Frontal 21". Das sei ein "Armutszeugnis" für die Politik, sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Sozialverbandes, dem Magazin.

Menschen, die auf Hartz IV, Grundsicherung im Alter sowie Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz angewiesen sind, seien von der Politik vernachlässigt worden. Das sind in Deutschland etwa sieben Millionen Menschen. Zu den direkten staatlichen Hilfen zählt der Verband anteilig den Kinderbonus in Höhe von 300 Euro pro Kind im Jahr 2020 und in Höhe von 150 Euro in diesem Jahr. Außerdem erhalten in diesem Mai erstmalig Erwachsene einen Corona-Zuschlag in Höhe von 150 Euro, wenn sie Bezieher von Grundsicherung oder Sozialgeld sind. Dabei seien arme Menschen wirtschaftlich besonders von der Pandemie betroffen, so Schneider. Ihre Einkommenssituation habe sich zwar kaum verändert, doch die Ausgaben, vor allem für Lebensmittel, seien gestiegen. So seien die Lebensmittelausgaben der Tafeln über Monate geschlossen oder eingeschränkt gewesen, obwohl etwa zwei Millionen Menschen regelmäßig die Angebote nutzen würden. Außerdem sei für Kinder die Mittagsverpflegung in Schulen und sozialen Einrichtungen weggefallen. Und auch der Kauf von Masken oder Desinfektionsmitteln habe gerade arme Menschen wirtschaftlich härter getroffen als andere. Hinzu kommen steigende Preise. Die Inflation ist in Deutschland stieg im Mai 2021 nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent. Die Bundesbank rechnet mit einem Anstieg auf bis zu vier Prozent. "Die Preise steigen bei dem, was man täglich braucht. So rutschen Menschen noch weiter in die Armut", warnte Schneider. Tatsächlich sind Lebensmittel teurer geworden. So haben sich Eier im Mai im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent verteuert, die Preise für Gemüse stiegen um sieben Prozent, berichtet "Frontal 21". Der Preis für Superbenzin stieg im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent.

Foto: Menschen in einer Corona-Warteschlange, über dts Nachrichtenagentur

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